NOK-Ausbau nimmt Fahrt auf

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) gehört zu den wichtigsten Wasserstraßen der Welt, gilt aber zugleich als ein Flaschenhals für den Schiffsverkehr. Wachsende Passagezahlen und zunehmende Schiffsgrößen stellen den Kanal vor große Herausforderungen. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) will Abhilfe schaffen – und veröffentlichte jetzt die ersten Ausschreibungen zum Ausbau der Oststrecke zwischen den Weichen Königsförde und dem Binnenhafen Holtenau.

Seit Anfang Februar können Baufirmen ihre Bewerbungsunterlagen für den Ausbau des ersten Streckenabschnitts im Rahmen eines zweistufigen EU-weiten Vergabeverfahrens beim Wasserstraßen- und Schifffahrts amt (WSA) Kiel-Holtenau einreichen, wie die Behörde jetzt mitteilte. Der Auftrag für den ersten Bauabschnitt zwischen Großkönigsförde und Schinkel werde voraussichtlich Ende 2019 erteilt.

„Wir lassen die nördliche Böschung abgraben und erweitern den Kurvenradius“, erklärt Georg Lindner, Projektleiter für den Ausbau der NOK-Oststrecke beim Fachbereich Investitionen des WSA Kiel-Holtenau. „Dadurch erhält die Schifffahrt mehr Raum.“ Der Schiffsverkehr auf dem Kanal soll während der Bauarbeiten jedoch ohne Unterbrechungen weiterlaufen.

In einem weiteren Vergabeverfahren sucht das WSA indes Bauunternehmen für die vorbereitenden Maßnahmen am ersten Abschnitt. Da die Kanalböschung dort durch den Ausbau nach Norden wandern soll, seien im Vorfeld Leitungen zu verlegen und Wegeverbindungen anzupassen, so die Behörde. „Außerdem müssen an der Weiche Groß-Nordsee zwei Schifffahrtssignale vom Nord- aufs Südufer verlegt werden“, erläutert Projektleiter Lindner. „Für die nötigen Anschlüsse lassen wir einen Leitungsdüker unter dem Kanal hindurch bohren.“

In den vergangenen Jahren seien bereits weitere umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden. So ließ das WSA etwa einen Bauhafen am Flemhuder See und eine Baustraße westlich von Schinkel anlegen.

Nach Abschluss der jetzt ausgeschriebenen Maßnahme zwischen Großkönigsförde und Schinkel ist in aufei nander folgenden Abschnitten die Anpassung des weiteren Kanalverlaufs bis Kiel-Holtenau geplant. Dafür soll in den kommenden Jahren bereits die Verbringungsfläche für die dann dort gebaggerten Böden bei Warleberg mit einer Baustraße sowie einem Anleger am Kanal vorbereitet werden. Eine weitere Voraussetzung für den vollständigen Ausbau der Oststrecke ist der Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke, den das WSA nach eigenen Angaben derzeit ebenfalls vorbereitet. ger

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