NOK-Tor ist jetzt ein Fall für die Gutachter

In den kommenden Wochen entscheidet sich in Kiel, ob das im Zuge einer Schiffshavarie schwerst beschädigte Schleusentor in Kiel-Holtenau noch repariert werden kann oder doch verschrottet werden muss.

Seit dem Osterwochenende liegt das in wochenlanger, harter Arbeit in zwei Hälften geteilte Tor im Dock 8a von German Naval Yards (GNY) auf dem Kieler Ostufer zur weiteren Begutachtung durch Experten und technische Sachverständige.

Die Torbergung, mit der das WSA Kiel-Holtenau die zum GNY-Verbund gehörende Tochterfirma Nobiskrug-Werft in Rendsburg beauftragt hatte, gestaltete sich für alle Beteiligten als wahrer Kraftakt. Ein zunächst als aussichtsreich bewertetes Bergeverfahren mittels einer besonderen Diamantseilsäge einer Kieler Spezialfirma schlug fehl. Es scheiterte vor allem am komplexen Innenleben des vor mehr als 100 Jahren gebauten Schleusentores, zu dem neben Ballasttanks auch zahlreiche Verstrebungen gehören. Somit wurde es erforderlich, das Tor mittels herkömmlichem, aber zeitintensiveren Brennschneideverfahren zu trennen. Ein zwingend erforderlicher Zwischenschritt, um das Tor tatsächlich bergen zu können, so dass ein Ersatztor wieder eingesetzt werden kann. Dieser letzte Akt des Verfahrens, dessen Gesamtkostenhöhe derzeit noch nicht feststeht, wurde am Gründonnerstag mit dem Eintreffen des niederländischen Schwimmkrans „Matadaor 3“ eingeläutet und am Wochenende erfolgreich beendet.

Der Gigant mit Heimathafen Rotterdam hat ein Hebevermögen von 1800 Tonnen. Mehr als ausreichend, um die beiden Torhälften sicher und problemlos aufzunehmen. Denn zum reinen Stahlgewicht kam noch weiteres Gewicht als Folge von Sedimenten, Muschelbewuchs und anderen Gewichtsbringern. Die Kontrollmessungen ergaben: eine Torhälfte wog 680 Tonnen, die andere rund 500 Tonnen. Vor dem Einbau des Reservetores muss jetzt noch der Zustand der Torlaufbahn durch Taucher überprüft werden. EHA

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