Nord Stream Race über 1000 Seemeilen

Zum sechsten Mal startet am Samstag (26.8.) das Nord Stream Race über 1000 Seemeilen durch die Ostsee.

Die Regatta führt Segler aus fünf Nationen in elf Tagen von Kiel über Kopenhagen, Stockholm und Helsinki bis nach St. Petersburg. Die teilnehmenden Boote folgen dabei der North-Stream-Pipeline. Einzige feste Bahnmarke ist die Insel Bornholm, die östlich zu passieren ist. Wie die Veranstalter jetzt weiter mitteilten, hat die Nord Stream AG, Betreiber der über 1200 Kilometer langen Gas-Pipeline durch die Ostsee, in diesem und dem kommenden Jahr ihre Unterstützung für die etablierte Regatta ausgeweitet, um den Austausch zwischen den Seglern in der Ostseeregion zu fördern.

Zugleich treibt das Unternehmen den umstrittenen Ausbau der Pipeline von Russland nach Deutschland voran. Mit Hilfe von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) in gut dotierten Spitzenämtern. Er ist Präsident des Verwaltungsrats des Energiekon zerns Nord Stream 2, der zu 100 Prozent dem vom russischen Staat gelenkten Energiekonzern Gazprom gehört. Außerdem ist der 73-Jährige Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Nord Stream. Die geplante Erweiterung der Pipeline um zwei zusätzliche Röhren stößt nicht nur in Polen, sondern auch bei der EU auf Kritik, die eine steigende Abhängigkeit Europas von russischem Gas fürchtet.

Neben der Berufsschifffahrt und zahlreichen Fähren nutzen auch Zehntausende von Seglern das Revier zwischen Skagerrak, Finnischem Meerbusen und Newabucht für Törns und Regatten. Beim Deutschen Segler-Verband sind über 1300 Vereine mit über 190.000 aktiven Seglern registriert, im Nachbarland Dänemark zählt der Seglerverband 257 Clubs mit rund 50.000 Mitgliedern. In Schweden, mit seiner über 3000 Kilometer langen Küstenlinie, verbringen rund 1,5 Millionen Menschen ihre Freizeit zeitweise auf Booten, im angrenzenden Finnland gibt es Schätzungen zufolge rund 750.000 Boote – verteilt auf knapp 5,3 Millionen Einwohner. FBi