Norddeutsche maritime Industrie „mehr als nur Schiffbau“

Minister Buchholz (l.) mit Marc Fischer (Hydro Bios) und Sonja Endres (MCN) beim Maritimen Dialog in Kiel, Foto: Behling
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat am Mittwoch New York erreicht. Damit endete die Transatlantikreise an Bord der Hochsee-Segelyacht „Malizia II“, die am 14. August im britischen Plymouth begonnen hatte. Dass die Fahrt auch für die Wissenschaft – und in einem weiteren Schritt für die maritime Wirtschaft in Norddeutschland – interessant war, betonte jetzt Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) beim Maritimen Dialog des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN) in Kiel.
So ist an Bord der „Malizia II“ auch eine Messstation aus Kiel installiert. „Wir haben hier Beispiele dafür, wie sich Unternehmen aus Schleswig-Holstein auch auf dem internationalen Markt durchaus behaupten“, sagte Buchholz.
Sonja Endres, Projektmanagerin beim MCN, erklärte weiter: „Dabei handelt es sich um eine mobile Messstation, die während der Fahrt automatisch Meeresdaten sammelt und speichert.“ In dem kleinen schwarzen Gerät mit Touch-Display, dem „Ocean Pack“, würden meteorologische Daten genauso wie Salzgehalt, Kohlenstoffdioxidgehalt oder Nitrat im Wasser gemessen.
Diese Installation war eines von mehreren Produkten, die beim Maritimen Dialog vorgestellt wurden. Batterien aus Kiel für Notverschlüsse von Bohrlöchern an Ölbohrinseln, Messtechnik für LNG-Tanks oder Filter für Abgasreinigungssysteme gehörten auch dazu.
„Die maritime Industrie in Schleswig-Holstein ist mehr als nur Schiffbau. Hier sind viele innovative Firmen am Start, deren Produkte weltweit zum Einsatz kommen“, sagte Buchholz. Auch von einer aufziehenden Konjunkturkrise sieht der Minister keine Probleme: „Es gibt in der maritimen Wirtschaft auch viele Bereiche, die unabhängig von der Konjunktur sind, wie etwa der militärische Schiffbau, der gerade eine Sonderkonjunktur erlebt.“
Das Treffen fand auf dem landeseigenen Gewässerüberwachungsschiff „Haithabu“ statt, auf dem sich die Unternehmen präsentierten. FB/ger