Nordfrost-Chef bekräftigt Kritik an Eurogate
Von einem „absurden Feldzug“ war die Rede, ebenso von „Anfeindungen“ und sogar von „Rufschädigung“: In einem offenen Brief richteten sich Michael Blach und Marcel Egger aus der Gruppengeschäftsführung des Terminalbetreibers Eurogate vergangene Woche an den Gründer und Inhaber der Nordfrost GmbH & Co. KG, Horst Bartels. Darin werfen sie ihm unter anderem vor, wiederholt „eine ganze Reihe von Unwahrheiten und Fehleinschätzungen den Hafen und Eurogate betreffend“ zu platzieren. Wörtlich heißt es: „Seit einem knappen Jahr erzählen Sie den Menschen, Eurogate würde die Zukunft des Standortes gefährden, wenn wir nicht augenblicklich in acht weitere Containerbrücken investierten.“
Auf Nachfrage des THB untermauerte der Nordfrost-Chef am Montag seine Forderung nach acht weiteren Containerbrücken – und seinen Vorwurf, dass Eurogate die Entwicklung des Hafens „bremst und blockiert“. „Das ist durch den offenen Brief nicht entkräftet. Die weiteren Containerbrücken werden dringend benötigt und hätten schon im letzten Jahr bestellt werden müssen“, sagte Bartels und sprach von einem „unmöglichen Zustand“. Eurogate nutze den Hafen nur zur Hälfte, dabei könnte der Jade-Weser-Port als einziger deutscher Wettbewerbshafen den ARA-Häfen Rotterdam und Antwerpen Paroli bieten.
Ohne zusätzliche Containerbrücken würde das Wachstum des Hafens unnötig gebremst. Bei zwei gleichzeitig an der Kaje liegenden Großcontainerschiffen käme es für weitere im Anlauf befindliche Schiffe mitunter schon heute zu Wartezeiten.
Bartels geht davon aus, dass am Jade-Weser-Port nächstes Jahr erstmals mehr als eine Million TEU umgeschlagen werden. bek