Nordseefischerei ist dank Fangquoten ertragreicher geworden

Die Fischerei in der Nordsee ist in den vergangenen Jahren nachhaltiger und ertragreicher geworden. Seit der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU 2013 und der Einführung von Fangquoten auf wissenschaftlicher Basis hätten sich viele Bestände erholt und damit der Fischerei mehr Fangmöglichkeiten eröffnet, heißt es in einer am Donnerstag in Hamburg verbreiteten Mitteilung des Verbandes der Deutschen Kutter- und Küstenfischer. Der Verbraucher profitiere durch die Chance auf mehr einheimischen Wildfisch auf dem Markt.

So habe der Bestand an Schollen in der Nordsee ein neues Allzeithoch erreicht und der Kabeljau, einst Symbolfisch für die Überfischung, werde voraussichtlich im laufenden Jahr die Schwelle zur Nachhaltigkeit überschreiten. Während es im Nordost-Atlantik einschließlich Nord- und Ostsee große Fortschritte gebe, sei speziell im Mittelmeer und im Schwarzen Meer die Überfischung ein anhaltend ungelöstes Problem.

Die Fischer an Nord- und Ostsee müssen offenbar wenig Sorgen vor einer Kontrolle ihrer Fangmengen haben. "Der prozentuale Anteil der kontrollierten Fangfahrten lag in der Nordsee im laufenden Jahr 2016 bei 2,2 Prozent und in der Ostsee bei 6,5 Prozent", antwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Agrarpolitikerin Kirsten Tackmann. In der Ostsee gab es demnach im vergangenen Jahr 1291 Kontrollen, in der Nordsee 288.

Kritik der Linken

"Die Antwort der Bundesregierung zeigt deutlich, dass bisher weder das Kontrollsystem noch die Anzahl der durchgeführten Kontrollen zu verwertbaren Ergebnissen führen", kritisierte die Bundestagsabgeordnete Tackmann am Donnerstag. "So wird man kaum eine nachhaltige Balance zwischen Fischerei und Fischbeständen erreichen und nimmt billigend die Gefahr in Kauf, dass die Vernünftigen zu Verlierern des Systems werden." (dpa)

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