Oelkers-Werft-Oldie zu kaufen

„Steppke“, wohin geht die Reise? Wolgast will die Barkasse verkaufen, Foto: Stadt Wolgast
Die bundeseigene Verwertungsgesellschaft Vebeg ist eine wahre Fundgrube auch und gerade bei Schiffen und Booten.
Aktuell hat das in Frankfurt/Main ansässige Unternehmen nicht nur als prominentestes Angebot mit maritimem Hintergrund das ehemalige Forschungsschiff „Poseidon“ im digitalen Schaufenster, sondern auch drei weitere bemerkenswerte Angebote. Wie bereits im THB berichtet, endet dabei die Gebotsfrist für die „Poseidon“ am 30. Januar 2020.
Fast drei Wochen früher, nämlich am 8. Januar 2020, müssen die Gebote unter anderem für die ehemalige Hafenbarkasse „Steppke“, die 1940 gebaute Marine-Motorbarkasse „Störtebeker“ sowie den 1963 gebauten Güterschubleichter „DP 2826“ abgegeben werden.
Bei der „Steppke“ handelt es sich um eine kleine maritime Perle, die seit Jahr und Tag mehr oder weniger trostlos im Museumshafen der Ostseestadt Wolgast vor sich hin dümpelt. Die Stadtverwaltung möchte das Fahrzeug gern veräußern. Zu den verschiedenen Besonderheiten der „Steppke“, die unter anderem auch viele Jahre im Werftdienst stand, gehört, dass dieses Fahrzeug auf einer bekannten Hamburger Werft gebaut wurde. Das war im Jahr 1907 und die Werft hieß Johann Oelkers.
Das 1876 in Hamburg-Wilhelmsburg am sogenannten Reiherstieg gegründete Unternehmen steht für ein großes Stück Hamburger Schiffbaugeschichte, die 1991 mit dem Konkurs der Werft endete. Dabei ist die „Steppke“ nur ein vergleichsweise kleines Exponat aus dem reichen Portfolio, das die Werft in den fast 120 Jahren ihrer Existenz baute. Dazu gehören Segler, Schubboote, Hafenfähren und vieles mehr.
In Wolgast würde man sich jedenfalls freuen, so erfuhr der THB aus berufenem Munde, wenn es für die „Steppke“ eine Lösung jenseits des Schneidbrenners gäbe. Vielmehr würde man sich freuen, wenn das historische Hafenfahrzeug in die Obhut zum Beispiel eines Hamburger Traditionshafens käme, um so weiterzuleben. EHA