„Pacific Grebe“ läuft Hafen unter Polizeischutz an

Im Unterweser-Hafen Nordenham traf am Montagmorgen der auf den Transport von Nuklear-Material spezialisierte Frachter „Pacific Grebe“ (IMO 9464883) ein.

Der 2010 gebaute, unter UK-Flagge fahrende Carrier hatte insgesamt sechs Spezialbehälter, sogenannte „Castoren“, mit Nuklearmaterial aus der englischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield, an der Irischen See gelegen, in seinen Frachträumen. Für die Sicherheit während des Seentransportes waren besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Auf der Nordsee wurde die knapp 104 Meter lange und rund 17,30 Meter breite „Pacific Grebe“ in deutschen Hoheitsgewässern von der Bundespolizei eskortiert. Innerhalb der Zwölfmeilenzone vor der Küste übernahm dann die Wasserschutzpolizei Niedersachsen diese Aufgabe.

Die Castoren wurden nach dem Eintreffen des Frachters in Nordenham im Verlauf des Vormittags per Mobilkran auf Containertragwagen verladen. Beim Umladen der Castor-Behälter auf die Waggons wird nach Angaben der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) noch einmal kontrolliert, ob sich die Strahlung weiterhin innerhalb der zulässigen Grenzwerten bewegt. Die Behältnisse mit den aufbereiteten Brennstäben werden anschließend auf dem Schienenweg von Nordenham direkt in ein Zwischenlager im hessischen Biblis transportiert. Atomkraftgegner, die sich in dem Protestbündnis „Castor-stoppen“ vereint haben, haben Kundgebungen und Mahnwachen entlang aller möglichen Fahrtrouten des Zuges angekündigt. Das Zwischenlager Biblis wurde nach THB-Recherchen am 18. Mai 2006 in Betrieb genommen. Die Aufbewahrungsgenehmigung des Zwischenlagers ist dabei auf 40 Jahre befristet.

Aufgrund internationaler Verpflichtungen muss Deutschland seinen im Ausland aufbereiteten Atommüll zurücknehmen. Das gilt sowohl für die Aufbereitungsanlage in Sellafield als auch für die französischen Anlage in La Hague. EHA/dpa

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