Protest gegen Arbeitsplatzabbau

Hunderte von Menschen haben am Montag in Hamburg gegen Stellenabbau in der maritimen Wirtschaft protestiert.

Das Motto: „Druck machen für die maritime Wirtschaft“. Einen Tag vor Beginn der Maritimen Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten die Gewerkschaften IG Metall Küste und ver.di zu einem Demonstrationszug durch den Alten Elbtunnel in der Hansestadt aufgerufen (THB 30. März 2017). Treffpunkt war zunächst das Blohm+Voss-Gelände im Hafen auf Steinwerder. Anschließend fand vor dem Rathaus eine Kundgebung statt. Dabei ging es auch um weitere Anstrengungen für Aus- und Weiterbil dung.

„Die Beschäftigten erwarten von der Bundesregierung Entscheidungen. Sie sehen mit Sorge, welche Auswirkungen die Deckelung der Ausbauziele für die Windkraftindustrie für Arbeitsplätze und Standorte haben könnte“, sagte der Bezirksleiter IG Metall Küste, Meinhard Geiken, mit Blick auf den Windkraftanlagenhersteller Senvion, der in Deutschland 730 Stellen abbauen will. Bei der zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Hamburger Werft Blohm+Voss sollen 300 Stellen wegfallen.

Zugleich warnten die Gewerkschaften vor den Folgen der Digitalisierung für die Branche. Geiken forderte die Konferenz auf, wichtige Themen wie Finanzierung, Forschung und Entwicklung sowie die Auftragssituation im Marineschiffbau und in der Windkraftindus trie nicht außen vor zu lassen. Die Technologie dürfe sich nicht gegen die Beschäftigten richten.

Allerdings befindet sich die Schifffahrt im neunten Krisenjahr. Ein Ende ist nicht in Sicht. Betroffen sind auch viele mittelständische Reedereien. „In den Unternehmen wird über die Chancen der Digitalisierung intensiv nachgedacht. Es geht darum, den Schiffsbetrieb effizienter zu machen, um Kosten zu sparen und die Sicherheit zu erhöhen“, betont Alfred Hartmann, Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR). „Der maritime Standort Deutschland muss die Chancen der Digitalisierung nutzen, indem wir das Know-how ausbauen und Kooperationen stärken. Sonst droht uns der Abstieg aus der Weltliga“, ergänzt Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR. FBi

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben