Rickmers Reederei rutscht netto in die roten Zahlen

Die Rickmers Gruppe hat im ersten Halbjahr deutliche Einbußen hinnehmen müssen.

Der Konzernumsatz ging um 14 Prozent auf 249,3 Millionen Euro zurück, teilte die Reederei am Freitag mit. Als Grund nennt das Unternehmen „im Wesentlichen das weiterhin angespannte Marktumfeld mit auslaufenden margenstarken Charterverträgen und Anschlussvercharterungen auf aktuell niedrigerem Marktniveau sowie geringere Frachterlöse und eine stärker rückläufige Kapazitätsauslastung im Projektladungsbereich“.

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) brach um 36 Prozent auf 87,7 Millionen Euro ein. Neben dem Umsatzrückgang sei das auch auf währungskursbedingte vergleichsweise stark rückläufige sonstige betriebliche Erträge zurückzuführen, so Rickmers. Unterm Strich steht ein Fehlbetrag von 131,5 Millionen Euro nach einem positiven Ergebnis von 2,6 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei seien die positiven Effekte aus der Bewertung derivativer Fi nanz instrumente von der operativen Ergebnisschwäche und außerordentlichen Wertberichtigungen auf das Schiffsanlagevermögen überlagert worden.

Die Rickmers-Linie drehte gegenüber dem Vorjahreszeitraum ins Minus: Dem EBITDA von 2,9 Millionen Euro aus 2015 steht nun ein operativer Verlust von 5,3 Millionen Euro gegenüber. Die Umsätze brachen von 89,1 auf 64,9 Millionen Euro ein. Im Segment Maritime Assets fiel der Umsatz in den ersten sechs Monaten von 199,6 auf 172,9 Millionen Euro. Das EBITDA verringerte sich von 129,7 auf 100,3 Millionen Euro. Im Segment Maritime Services stieg der Umsatz zwar von 58,8 auf 65,2 Millionen Euro. Doch beim EBITDA gab es einen Rückgang von 7,6 auf 4,8 Millionen Euro.

Der Reedereikonzern verweist auf das Maßnahmenpaket, das der Vorstand der Rickmers Holding mit CEO Ignace Van Meenen im März beschlossenen hatte, um den schwachen Marktbedingungen entgegenzuwirken, Liquiditätsengpässe zu beheben und das Fremdkapital neu zu ordnen. Die Umsetzung der Maßnahmen schreite voran. „Weitere Handlungsoptionen werden auf fortlaufender Basis geprüft“, teilte das Unternehmen mit. Im Februar 2015 hatte die Rickmers Gruppe Bankdarlehen im Gesamtvolumen von 1,39 Milliarden Dollar neu verhandelt. Im ersten Halbjahr 2016 bekam das Unternehmen eine Laufzeitverlängerung für ein „bedeutendes Teilvolumen dieses Pakets“ von knapp 520 Millionen Dollar bis in die Jahre 2020/2021.

Der Ausblick: Neben einer rückläufigen Umsatzentwicklung, niedrigeren Spot-Markt-Charterraten und „einer andauernden Frachtratenschwäche beziehungsweise rückläufigen Kapazitätsauslastungen im Projektladungsbereich“ erwartet das Management für das Geschäftsjahr 2016 ein weiterhin deutlich unter dem Geschäftsjahr 2015 liegendes operatives Ergebnis. fab

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