Schifffahrt fordert „schnelle Lösung“ für Schleusentor

In der Kieler Hafenwirtschaft wächst das Unbehagen über den Umgang der Fachbehörden mit dem als Folge einer schweren Havarie stark beschädigten Tor der großen Südschleuse in Kiel-Holtenau.

Es befindet sich seit seiner Bergung im Trockendock 8a der Werft German Naval Yards (GNY) auf dem Kieler Ostufer. Zahlreiche Fachleute untersuchen das weit über 100 Jahre alte, genietete Tor, um anhand der gesammelten Untersuchungsergebnisse eine große Frage beantworten zu können: Lässt sich das Tor noch reparieren oder muss ein neues Ersatztor bestellt werden? Jetzt steht bei der zuständigen Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (WSV) fest: Das Bestandstor ließe sich theoretisch wieder herrichten, doch sei das Kostenrisiko recht hoch. Insider sprechen von rund 15 Millionen Euro. Zudem müsste das alte Tor noch nachgerüstet werden, um somit auch neuen Anforderungen in puncto Hochwasserschutz zu genügen. Allerdings: Das dürfte auch nach sich ziehen, dass sich ein solches Tor nur noch mit größerem Aufwand wieder einbauen ließe. Bei der WSV ist man noch nicht so weit, sondern will die in einem Gutachten gesammelten Fakten zunächst in Ruhe auswerten und dann entscheiden. Wichtig: Bis auf Weiteres kann das rund 1000 Tonnen wiegende alte Tor bei GNY verbleiben.

Für Jann Petersen, Geschäftsführer bei der Firma United Canal Agency GmbH (UCA) und zugleich stellvertretender Vorsitzender der Initiative Kiel Canal steht indes fest: „Für die Betriebssicherheit und Verlässlichkeit des Kanals sollte das gemacht werden, was am schnellsten geht. Eine langwierige Planung mit Ausschreibung sollte auf jeden Fall vermieden werden.“ Der Schiffsmakler fürchtet im Fall einer weiteren Havarie oder eines technischen Problems mit einem Tor wieder lange Wartezeiten für die Schiffe.

„Im Zweifel sollte immer für die schnellere Lösung votiert werden. Wenn eine Ausschreibung eines Neubaus sich Jahre hinzieht, wäre die Reparatur die bessere Lösung“, sagt auch Kapitän Gerald Immens, 2. Vorsitzender des Nautischen Vereins zu Kiel. EHA/FB

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