Schwefelarmer Bunker im Fokus
Beim Schutzverein Deutscher Rheder sind derzeit 1116 Schiffe versichert, berichtete Geschäftsführer Michael Wester der Mitgliederversammlung. Foto: Schutzverein Deutscher Rheder/Frank Jasper
Die Umstellung auf schwefelarmen Bunker ist auch beim Schutzverein Deutscher Rheder das bestimmende Thema im aktuellen Geschäftsjahr.
Wie der Verein anlässlich seiner kürzlich in Hamburg abgehaltenen Jahresmitgliederversammlung mitteilt, geht es dabei zumeist um die Vorbereitung auf die neuen MARPOL-Regularien und die Ausgestaltung vertraglicher Regelungen dazu, insbesondere in Zeitcharterverträgen. Es sei zu erwarten, dass die Umstellung auf die neuen schwefelarmen Bunker nicht in allen Fällen problemlos ablaufen wird. „Befürchtet werden muss daher eine Zunahme von Streitigkeiten unter Fracht- und Bunkerlieferungsverträgen im kommenden Jahr“, so der Schutzverein Deutscher Rheder. Dies gelte umso mehr, als bereits bei den derzeit erhältlichen Treibstoffen mit höherem Schwefelanteil vielfach Qualitätsprobleme auftreten würden, die zu gravierenden Maschinenschäden führen könnten.
Die Anzahl der beim Schutzverein versicherten Schiffe hat sich im aktuellen Geschäftsjahr verringert. Wie Geschäftsführer Michael Wester berichtete, sind zurzeit 1116 Einheiten beim Schutzverein versichert, was einem Rückgang von 12,8 Prozent entspricht. In etwas größerem Umfang hat sich im Jahr 2019 die Gesamttonnage des versicherten Schiffsbestandes reduziert, und zwar um circa 18,5 Prozent auf rund 22 Millionen BRZ. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Schutzverein Deutscher Rheder daher auch mit einem niedrigeren Beitragsaufkommen.
Eine positive Entwicklung verzeichnete der Verein derweil in finanzieller Hinsicht. Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Klemme (Reederei Nord) berichtete, wurde im Geschäftsjahr 2018 ein Überschuss von 156.756 Euro erwirtschaftet, der der Rücklage zugeführt worden ist. Im Vorjahr waren es lediglich 17.146 Euro gewesen. Im Berichtszeitraum 2018 konnten für die Mitglieder Ansprüche in Höhe von 17,4 Millionen Euro (Vorjahr: 18,4 Millionen) durchgesetzt beziehungsweise abgewehrt werden. Die Erledigungsquote habe mit 41 Prozent ungefähr dem Vorjahreswert entsprochen. bek
