Sicherheit ja – aber mit Augenmaß

Den Schweriner Landtag lassen die Pläne zur Verschärfung von Sicherheitsvorschriften für Traditionsschiffe nicht zur Ruhe kommen.

Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) sprach sich Ende vergangener Woche im Landtag für einen Kompromiss aus. Er macht sich für einen Ausgleich zwischen den Sicherheitsanforderungen und dem, was Betreiber zu leisten vermögen, stark. Pegel wies darauf hin, dass Traditionsschiffe häufig von Vereinen ehrenamtlich betrieben würden, um historische Fahrzeuge zu erhalten und seemännische Traditionen zu pflegen. Das koste oft mehr, als es einbringe, so der Minister.

Eine neue Verordnung des Bundesverkehrsministeriums soll nun ab 2017 bauliche Beschaffenheit, Brandschutz und Ausrüstung sowie die Qualifikation der Crew neu regeln. Damit sollen auf 100 Jahre alten Traditionsschiffen die gleichen Anforderungen gelten wie auf modernen Schiffen, kritisierte der SPD-Abgeordnete Jochen Schulte. Er sieht die Existenz vieler historischer Schiffe gefährdet.

SPD- und CDU-Fraktion beantragten im Landtag, dass sich die Landesregierung gemeinsam mit den anderen norddeutschen Bundesländern dafür einsetzen solle, dass die Bundesregierung die Verordnung überarbeitet.

In Mecklenburg-Vorpommern existieren nach Ministeriumsangaben noch 45 Traditionsschiffe, in ganz Norddeutschland knapp 130. Pegel sagte weiter, es gebe keine Statistik, die belege, dass Traditionsschiffe überproportional an Unfällen beteiligt seien. Der Linksfraktion zufolge macht der Anteil der historischen Schiffe an Unfällen zwei Prozent aus. Die Abgeordneten nahmen den Antrag einstimmig an. EHA/dpa

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