„Starnes“ mit Erstanläufen in Deutschland

Dank des 90 Meter langen Auslegers kann die „Starnes“ ihre Ladung gut selbst löschen. In Kiel lieferte sie Splitt aus Norwegen an., Foto: Behling
Mit der „Starnes“ (IMO 9858424) hat der erste von zwei 2018 in China auf der Chengxi-Werft für das Joint Ventures der „HJH Shipmanagement“ (Hartmann-Gruppe, Cadenberge) und der „CSL Canadian Steamship Lines“ (Montreal) gebaute Massengutfrachter seine Premierenfahrt in Deutschland gestartet.
Der Selbstlöscher ist langfristig an die Mibau-Stema-Gruppe verchartert. In Kiel löschte der Frachter seine erste Lieferung Splitt aus Norwegen für Baufirmen und Mischwerke.
Der am 10. August in China übernommene und unter Antigua-Flagge in Fahrt gebrachte 190 Meter lange und 29 Meter breite Selbstlöscher ist das größte Schiff in der Flotte des Baustofflieferanten Mibau- Stema aus Cadenberge bei Cuxhaven. Der Neubau war Anfang Oktober anlässlich seiner Jungfernfahrt mit 38.000 Tonnen Splitt in Apenrade getauft worden. Die zweite Fahrt ging mit einer vollen Ladung Splitt von Jelsa in Norwegen nach Deutschland, Zielhäfen waren Kiel und Lübeck.
Die „Starnes“ verfügt über einen 90 Meter langen schwenkbaren Ausleger mit moderner Fördertechnik. Über diesen, der als einer der längsten und größten jemals an einem Selbstlöscher gebauten Ausleger gilt, können nach Angaben der Reederei bis zu 5500 Tonnen Splitt pro Stunde entladen werden. Die Ladung wird in sieben Laderäumen transportiert. Das von der kanadischen Firma Ems-Tech entwickelte Selbstentladesystem kann Einzelkörnungen bis zu einer Größe von 300 Millimeter und Schüttgüter bis zu einer Dichte in einer Bandbreite von 1,2 bis 3,5 Tonnen pro Quadratmeter automatisch entladen. Im Kieler Scheerhafen schüttete die Besatzung des Frachters mit ihrem Ausleger mehrere Berge des Baustoffes auf die Pier. Die „Starnes“ hat eine Tragfähigkeit von über 40.000 Tonnen.
Der Frachter verfügt über energiesparenden Zustromlamellen vor dem Propeller und einen Scrubber als Abgasfilter. Angetrieben wird das Schiff von einem MAN B&W-Motor der Baureihe 6G50M9E mit 7250 Kilowatt Leistung. Damit kann es mit seinem Verstellpropeller eine Geschwindigkeit von bis zu 14 Knoten erreichen.
In Kiel lieferte das Schiff den ersten Teil seiner Ladung ab. Der zweite Teil ging dann nach Lübeck. Wegen ihrer Größe muss die „Starnes“ auch in Zukunft bei Lieferungen immer erst nach Kiel und dann nach Lübeck. Grund ist der Tiefgang. Da die Kieler Förde ein Tiefwasserhafen ist, kann der moderne Massengutfrachter hier auch mit einem Tiefgang von 10,50 Meter ohne Probleme einlaufen. In Lübeck wäre das vollbeladen nicht möglich. FB/tja