Studie: Exporteure haben erste Folgen des Brexit-Votums hinter sich

Der bevorstehende Brexit hat einer Studie zufolge Spuren in der Exportbilanz deutscher Unternehmen hinterlassen. Angaben des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge traf es im zweiten Halbjahr 2016 besonders hart die Pharmabranche mit einem Rückgang der Ausfuhren nach Großbritannien von rund 19 Prozent, die Autoindustrie (minus 14 Prozent) und die Chemiebranche (minus elf Prozent). Insgesamt verringerten sich die Exporte "Made in Germany" auf die Insel gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent.

Die Briten hatten Ende Juni 2016 in einem Referendum für einen Austritt aus der Europäischen Union (Brexit-Votum) gestimmt. Das Pfund verlor daraufhin deutlich an Wert. Das verteuert Exporte aus dem Euroraum und kann so die Nachfrage dämpfen. Allerdings seien es deutsche Exporteure gewohnt, dass einzelne Zielländer schwächelten und sie Ausschau nach anderen Absatzmärkten halten müssten, heißt es in der Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nach Einschätzung des IW dürfte mit dem Einbruch der Warenausfuhren im zweiten Halbjahr 2016 das Gros der kurzfristigen Brexit-Wirkungen auf Deutschland bereits erfolgt sein. "Wenn das Pfund nicht deutlich weiter abwertet, könnten damit im zweiten Halbjahr 2017 wieder positive Wachstumsraten beim Export in das UK gegenüber dem Vorjahr möglich sein", hieß es.

Starkes Wachstum

Die deutsche Wirtschaft hatte im vergangenen Jahr mit einem Plus von 1,9 Prozent das stärkste Wachstum seit fünf Jahren hingelegt. Waren im Rekordwert von 1,21 Billionen Euro gingen ins Ausland. (dpa/pk)

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