Touristiker bangen um Motorboot-Urlauber
Die Tourismusbranche hat in einem offenen Brief Sorgen über das neue Wassertourismuskonzept des Bundesverkehrsministeriums geäußert. Die Verfasser aus Mecklenburg-Vorpommern und drei weiteren Bundesländern befürchten, dass geänderte Klassifizierungen der Wasserstraßen negative Folgen auf den naturnahen Tourismus und die Wirtschaft im ländlichen Raum haben könnten, teilte der Verband am Freitag mit. Das Papier wurde Bundestagsabgeordneten und Ausschussvertretern vorgestellt.
Demnach plant der Bund verschiedene Gewässer nicht mehr als Bundeswasserstraßen einzuteilen, sondern als Freizeitwasserstraßen oder Naturgewässer zu klassifizieren. Letztere sollen zudem zunehmend bis 2020 renaturiert werden. Motorboote dürften diese Wasserflächen dann nicht mehr befahren. Kanufahren und anderer "muskelbetriebener" Wassersport wäre noch möglich.
Das attraktive Netz aus Wasserstraßen, Schleusen und Marinas erhöhe die Lebensqualität von Einwohnern, Wassersportlern und Touristen, sagte der Vorsitzende des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Waldmüller. "Dies muss auch in Zukunft so bleiben." Eine Renaturierung einer großen Anzahl an Gewässern könne dagegen gravierende Einschränkungen bedeuten - das gut ausgebaute Netz an Wasserstraßen drohe auseinanderzufallen. (mv)