Traditionschifffahrt im Trauer-Modus

Die Kritik aus dem Kreis der Betreiber von Traditionsschiffen an der neuen Schiffssicherheitsverordnung (SchSVO) war auch bei der diesjährigen Kieler Woche nicht zu übersehen.

Das größte maritime Fest in Nordeuropa klang am Sonntag mit dem traditionellen Feuerwerk über der Innenförde aus. Indes hatten die Betreiber der Traditionssegler die beliebte Windjammerparade am Sonnabend dazu genutzt, um den Zigtausenden von „Sehleuten“ entlang der Förde und den zahlreichen Begleitbooten deutlich zu machen, was die neue SchSVO alles bewirken kann, wenn sie wie geplant zum 1. Juli in Kraft tritt. Denn das hatte der für die Belange der deutschen Traditionsschifffahrt eintretende Fachverband GSHW e.V. noch unmittelbar vor der Seglerparade erfahren: „Die neue SchSVO wird vor dem Inkrafttreten nicht mehr verändert.“ Und das, obwohl der GSHW-Vorstand aus Jan-Matthias Westermann (Vorsitzender) und Thomas Hoppe (Stellvertreter) gegenüber den Vertretern der Abteilung Schifffahrt des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) „noch einmal unmissverständlich deutlich gemacht hatte, dass die Sorge der Eigner um die Zukunft ihrer Schiffe berechtigt ist“.

Bei der Windjammerparade am Sonnabend umfasste das in diesem Jahr vom Dreimastschoner „Thor Heyerdahl“ angeführte Hauptfeld lediglich eine kleinere Gruppe von Schiffen. Die in einer besonderen, zweiten Gruppe vereinten Traditionsboote und -schiffe folgten im Abstand von einer Seemeile. „Die Teilnehmer wollen mit dieser großen Lücke zum Ausdruck bringen, wie die zukünftigen Paraden ohne die Beteiligung vieler Schiffe, die der zu erwartenden Verordnung nicht standhalten können, aussehen werden“, so GHSW-Schatzmeister Gerhard Bialek ergänzend. Doch das Führungsschiff der diesjährigen Parade setzte ein Signal: In der Takelage war ein großer Trauerflor gesetzt worden.

Insgesamt wurden in diesem Jahr über drei Millionen Besucher auf der Kieler Woche begrüßt. Rund 4000 Segler aus 65 Ländern wurden registriert. Das Sicherheitskonzept mit mehr Polizisten habe die Besucher nicht abgeschreckt, sondern für eine entspannte Atmosphäre gesorgt, bilanzierte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD). EHA/dpa

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