Trockenfrachter mit Brennstoff-Optionen

Schiff mit viel Technik: der neue Trockenfrachter-Typ, der sowohl mit Diesel als auch mit Methanol fährt, Rendering: Ship Design & Consult
Wohin geht die Reise bei den Schiffsantrieben der Zukunft angesichts einer an Schärfe gewinnenden Debatte zum globalen Klimaschutz?
Gegenwärtig vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue Ideen zu emissionsarmen Antrieben präsentiert werden. So auch im Fall eines innovativen Trockenfrachter-Konzeptes. Es wurde gemeinsam vom Designbüro SDC Ship Design & Consult GmbH aus Hamburg sowie der in Niedersachsen und Bremen ansässigen Liberty-Gruppe entwickelt.
Die Projektbeteiligten haben einen Mehrzweckfrachter konzipiert, dessen Hauptmaschine sowohl mit Dieselöl als auch mit Methanol betrieben werden kann. „Damit wird im Seeverkehr schon jetzt den zukünftigen Anforderungen einer umweltfreundlichen Logistikkette entsprochen“, erklärt Michael Wächter von Ship Design.
Das aktuell als Planungsentwurf vorliegende Schiff würde einmal auf eine Gesamtlänge von 84,7 Metern kommen. Die Tragfähigkeit ist mit rund 5300 tdw bemessen. Die Antriebsleistung ist so bemessen, dass der Frachter auf eine ökonomische Reisegeschwindigkeit von gut 12 Knoten kommt.
Das Rumpfdesign wurde in einer engen Zusammenarbeit gemeinsam mit den erfahrenen Experten der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) ermitteln. Das Ergebnis ist ein durch und durch optimierter Rumpf, der in Kombination mit einer ausgefeilten, effizienzoptimierten Propulsionsanlage auf einen errechneten Tagesverbrauch von gut 4,5 Tonnen Brennstoff kommt. Das jetzige Konzept verstehen die beiden Partner als eine Blaupause für Frachter in unterschiedlichen Größen- und damit Leistungsklassen. So ist zum Beispiel schon jetzt an einen Mehrzweckfrachter mit einem Tragvermögen von rund 8300 tdw gedacht.
Mit Dieselöl beträgt die Reichweite der Basis-Konstruktion mit 5300 tdw etwa 5000 Nautische Meilen (NM). Würde der vor allem für den Kuzrstreckenseeverkehr geeignete Frachter auf Methanol-Basis unterwegs sein, würde die gebunkerte Brennstoffmenge für eine Stehzeit in See von errechneten 14 Tagen reichen. Methanol ist dabei ein einfacher Kohlenwasserstoff, der sauber verbrennt und flüssig ist. Sollte er einmal ins Wasser gelangen, wird er schnell biologisch abgebaut.
Das neue Frachterkonzept ist, so die Projektpartner, „NAABSA tauglich“ und zeichnet sich darüber hinaus durch eine gute Manövrierfähigkeit aus. Dem Thema Sicherheit trägt auch die besondere Brückenkonstruktion Rechnung, das heißt, von ihr aus hat die Brückenwache eine sehr gute Sicht auf das Umfeld. EHA