UVHH kritisiert politisch bedingte Nachteile

Der Hamburger Hafen war, ist und wird auch weiterhin einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt sein. Die dort ansässigen Unternehmen sehen sich im Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen jedoch verstärkt auch erheblichen politisch bedingten Nachteilen ausgesetzt. Darauf weist Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg (UVHH), in seinem Vorwort zum UVHH-Jahresbericht 2019 hin.

„Über 17 Jahre Planungs- und Genehmigungsdauer haben dem Hamburger Hafen einen erheblichen Schaden zugefügt“, schreibt Bonz mit Blick auf die Elbvertiefung. Wie groß dieser Schaden sei, zeige die Umschlagentwicklung der vergangenen zehn Jahre. Während Rotterdam und Antwerpen im Zeitraum 2009 bis 2018 Ladungszuwächse von jeweils 27 Prozent verbucht hätten, habe Hamburg ein Umschlagminus von 10 Prozent hinnehmen müssen. „Es wird viele Jahre dauern, um diese Mengenverluste wieder ausgleichen zu können“, prognostiziert der UVHH-Präsident.

Der Universalhafen leide besonders unter der über Jahrzehnte vernachlässigten Infrastruktur. Viele Brücken seien derart marode, dass Schwergutverkehre zum Hamburger Hafen diese nicht mehr nutzen könnten. Nachteilig wirkten sich zudem die weiterhin bestehenden, steuerlichen Benachteiligungen bei Importen über deutsche Seehäfen (Einfuhrumsatzsteuer) aus. Kritisch sieht der UVHH darüber hinaus die Praxis, dass einige Reeder für ihre Terminalgeschäfte unter anderem in Rotterdam und Antwerpen die im Vergleich zu den normalen Steuersätzen äußerst günstige und eigentlich nur für Schiffe gedachte Tonnage Tax anwenden könnten. Höchst unterschiedlich sei auch die gesetzgeberische Umsetzung der EU-Richtlinie für Gefahrgüter (Seveso III) . Während Hamburger Hafenfirmen sehr große Abstandsregelungen einhalten müssten, würden in Antwerpen diesbezüglich andere Maßstäbe gelten. bek

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