VDKK fürchtet Aus für viele Fischereibetriebe

Die Fischereiwirtschaft entlang der Ostseeküste befindet sich in Alarmstimmung. Grund dafür sind die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) vorgelegten Empfehlungen, wonach auch im kommenden Jahr wieder für einige Bestände ein Fangstopp verhängt werden sollte. Dieser Vorschlag verschärfe die ohnehin angespannte Lage für die Ostseefischer und stoße sie weiter in den Existenzkampf, warnte jetzt der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK).

Die ICES-Empfehlung ist die Grundlage für den auf EU-Ebene festgelegten Managementplan für die Ostsee. Demnach soll der bereits in diesem Jahr beschlossene Fangstopp für den östlichen Dorsch auch 2021 weiterhin gelten. Und auch für den westlichen Hering soll die Entnahme wieder verboten werden. In beiden Fällen sei der biologische Laichbestand seit Jahren rückläufig, hieß es.

Deutlich entspannter ist indes die Situation beim Dorsch in der westlichen Ostsee. Laut ICES übersteigt die Laichbestandsbiomasse dort noch im laufenden Jahr den Schwellenwert für nachhaltige Bewirtschaftung, weshalb die Fangmenge in diesem Bereich um 21,8 Prozent erhöht werden könnte. Das würde dann einer Gesamtfangmenge von 4635 Tonnen für die kommerzielle Fischerei entsprechen.

Aus Sicht des Fischereiverbandes reicht diese Erhöhung aber nicht aus, um kurz- bis mittelfristig viele Betriebe vor dem Aus zu retten. Nicht zuletzt seit dem Ausbruch der Corona-Krise sei die Lage extrem angespannt, teilte der VDKK mit. Ohne zusätzliche Krisenhilfe hätten viele Ostseebetriebe derzeit keine Überlebenschance, hieß es.

Unterstützung hat die Europäische Union aber bereits zugesagt. So sollen die Fischer nach einem überarbeiteten Haushaltsentwurf für die Jahre 2021 bis 2027 zusätzlich 500 Millionen Euro bekommen. Das Geld, so teilte die EU-Kommission mit, könne zur Bewältigung der Corona-Krise und in eine nachhaltige Fischerei investiert werden. jki/dpa

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