Verkauf war „nicht zwingend“

Ottmar Gast, Foto: Hamburg Süd
Der Verkauf von Hamburg Süd an Maersk war nach Angaben des Reederei-Chefs Ottmar Gast „nicht zwingend notwendig“. Hamburg Süd stehe im Branchenvergleich wirtschaftlich noch gut da, sagte der Sprecher der Geschäftsführung dem „Hamburger Abendblatt“. In den vergangenen acht Krisenjahren der Schifffahrt habe das Unternehmen keinen Verlust gemacht. Es handle sich demnach um keinen Notverkauf. Dennoch seien die absoluten Ergebnisse für einen Eigentümer unbefriedigend.
Oetker verliert mit dem Verkauf rund die Hälfte seines Umsatzes von rund zwölf Milliarden Euro. „Hamburg Süd muss mit Blick auf die Branchenentwicklung Teil eines größeren Gebildes werden, daran führt kein Weg vorbei“, sagte Gast. Zu erhofften Synergieeffekten verwies der Manager darauf, „dass das Personal in unserer Branche nur weniger als zehn Prozent der Kosten ausmacht“.
Hamburg Süd beschäftigt weltweit rund 6000 Mitarbeiter. Sie sollen den Angaben zufolge über einen noch mit Oetker zu bildenden Fonds eine Gratifikation bekommen. Für das Unternehmen fahren 189 Schiffe, davon 48 eigene. Der Hamburg-Süd-Chef geht davon aus, dass der Hamburger Firmensitz erhalten bleibt. Oetker wolle das Gebäude behalten und an Maersk vermieten. Wenn die Kartellbehörden zustimmen, soll der Verkauf bis Ende 2017 umgesetzt werden. lno/fab