Von „Böschern“ und „Halos“ und „Älterleuten“

Die Leichtigkeit und Sicherheit der Schifffahrt zu gewährleisten, das ist eine der Kernaufgaben der Lotsen weltweit. Dabei gibt es von Hafen zu Hafen und damit von Revier zu Revier viele lokale Besonderheiten.

Um die Schifffahrt von und nach dem Hamburger Hafen kümmern sich zwei Lotsen-Gruppierungen: die Elblotsen und die Hafenlotsen. Die Mitglieder haben sich zu Lotsenbrüderschaften zusammengeschlossen. Aktuell wirken 294 ausgebildete Nautiker als Elblotse, während 67 Kollegen als Hafenlotsen, kurz „Halos“, den Kapitänen zur Seite stehen. Stammsitz für diese nautischen Experten ist das aus rotem Backstein erbaute Lotsenhaus am sogenannten Seemannshöft, direkt an der Elbe bei Finkenwerder. Ältermann der Hamburger Hafenlotsen ist Kapitän Tim Grandorff.

An das 1914 gebaute Lotsenquartier am Bubendey-Ufer grenzt auch die Nautische Zentrale der HPA an. Zudem ist ein Anleger für die schnellen Lotsenversetzboote gut erreichbar.

Die Elblotsen, vereint in einer der ältesten Lotsenbrüderschaften der Welt, logieren in einem markanten Gebäude auf dem Nordufer der Elbe etwa in Höhe Teufelsbrück. Ältermann (Plural: „Älterleute“) der Elblotsen ist der Hamburger Kapitän Ben Lodemann.

Die Schifffahrt wird von der Deutschen Bucht bis nach Hamburg und vice versa lückenlos durch erfahrene Lotsen sicher geführt. Aufgrund der langen Strecke – es sind fast 100 Kilometer bis zur offenen See – ist der Wirkungsbereich der Elblotsen noch einmal unterteilt. Vereinfacht dargestellt heißt das für ein Schiff, mit Bestimmung Hamburg: In der Deutschen Bucht geht der 1. Elblotse an Bord, der in Höhe Brunsbüttel an einen neuen Elblotsen übergibt. Er wird „Böscher“ genannt, ein Begriff, der sich von einem geografischen Punkt bei Brunsbüttel ableitet und im Lotsen-Jargon üblich ist. Zwichen Blankenese und Teufelsbrück erfolgt dann der nächste Lotsenwechsel. Der Elblotse geht von, der Hafenlotse geht an Bord und begleitet Schiff, Kapitän und Ladung sicher an seinen Bestimmungsterminal im Hafen.

Trotz des sehr kompakten Reviers und auch Hafens gilt Hamburg im Hinblick auf die Leichtigkeit und Sicherheit des Schiffsverkehrs bis heute als eines der sichersten Reviere der Welt. Im Jahresschnitt steuern den Elbe-Hafen rund 7500 lotspflichtige Seeschiffe an. EHA

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