Wasserstoff weckt große Hoffnungen

Erlebten eine spannende Veranstaltung im Wilhelmsburger Ingenieurwerk (v. li.): Monique Giese (KPMG), Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, Ulf Ch. Inzelmann (UMCO) und HHM-Vorstand Ingo Egloff, Foto: HHM/Stefan Breitenbach

Die Podiumsdiskussionen wurden live übertragen, Foto: HHM/Stefan Breitenbach
„Wir haben im Norden das technologische Know-how, die Wissenschaft, die innovativen Unternehmen, das große Potenzial der Windenergie und den politischen Willen, eine moderne Wasserstoffinfrastruktur und -wirtschaft aufzubauen.“ Das bekräftigte Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) in seinem virtuellen Grußwort zur Zukunftskonferenz „Wasserstoffstandort Norddeutschland“, zu der Hafen Hamburg Marketing (HHM) vergangenen Donnerstag gemeinsam mit Partnern eingeladen hatte.
Im Mittelpunkt der Hybrid-Veranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmern standen die Themenbereiche „Wasserstoff zwischen Hype und berechtigtem Potenzial“, „Wasserstoff in Hafen, Logistik und Industrie“ und „Wirtschaftspolitik im Dialog“. Die Moderation der Konferenz, die live aus dem Wilhelmsburger Ingenieurwerk übertragen wurde, übernahmen HHM-Vorstand Ingo Egloff und Monique Giese, Partnerin bei der KPMG AG.
„Es ist nicht übertrieben, große Hoffnung in Wasserstoff zu setzen. Aber es muss nachhaltiger Wasserstoff sein und politische Zielvorgaben müssen mit konkreten, technisch und ökonomisch praktikablen Maßnahmen untermauert sein“, sagte Dr. Stefan Rehm, Development Director bei Hypion. Philip Hainbach verantwortlich für Energy Policy & Government Affairs bei Enapter, zeigte sich davon überzeugt, dass „Deutschland die Möglichkeit hat, sich als Leitanbieter dieser Zukunftstechnologie zu etablieren“.
Dass die „Flotte Hamburg“ ein einzigartiges Modell in der Bereederung öffentlicher Schiffe umsetze und von der Hamburger Bürgerschaft den Auftrag habe, eine „grüne“ Flotte zu etablieren, berichtete Karsten Schönewald, Geschäftsführer der „Flotte Hamburg“. Und:„Nachdem wir uns bereits stark um die Reduzierung von Luftschadstoffen gekümmert haben, fokussieren wir uns zunehmend auf die Vermeidung von CO2-Emissionen“, sagte Schönewald. „Der Weg dahin geht über die Wasserstofftechnologie“.“ Dirk Burmeister, Vorstand der Entwicklungsagentur Region Heide, betonte derweil, dass es einer noch intensiveren und koordinierteren Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg bedürfe: „Beide Regionen allein bieten nicht den Mehrwert für die Wasserstofftechnologie, den sie gemeinsam geben können mit der Wasserstoffproduktion in Schleswig-Holstein und den Verbrauchern in Hamburg. Darüber hinaus müssen wir in Brüssel absolut aktiv werden.“
Abschließend rundeten Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP) und Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) die wirtschaftlich geprägten Diskussionen ab. Ziel sei es, technologische Entwicklungen im Zuge der norddeutschen Wasserstoffstrategie voranzutreiben und die sich bietenden Chancen auch zu nutzen. Für den Import von Wasserstoff würden die norddeutschen Häfen eine wichtige Rolle spielen. bek