Wasserstoff wird heiß gehandelt

Eine Wasserstoffbörse, an der der Energieträger wie an bereits bestehenden Strom- und Gasbörsen frei gehandelt werden kann, kann als Katalysator für einen Markt für klimaneutralen Wasserstoff dienen.

So lautet die zentrale Erkenntnis des im Auftrag des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft und Klima erstellten Sondierungsberichts „Een Waterstofbeurs voor het Klimaat“ (Eine Wasserstoffbörse für das Klima). In einer weiteren, auf maximal ein Jahr angelegten Untersuchung soll nun definiert werden, wie eine derartige Wasserstoffbörse in der Praxis ausgestaltet werden kann. Denkbar sei dem Bericht zufolge eine schrittweise Umsetzung, die parallel zum sich entwickelnden Wasserstoffmarkt und einer im Aufbau befindlichen Wasserstoff- Infrastruktur erfolgt.

„Wir arbeiten jeden Tag mit Partnern an der Entwicklung der niederländischen Wasserstoffkette, weil wir Vertrauen in die Chancen haben, die Wasserstoff für die Klimaziele und für unsere Wirtschaft bietet“, erklärte Ulco Vermeulen, Vorstandsmitglied beim an der Studie beteiligten Unternehmen Gasunie. Der niederländische Gashandelsplatz Title Transfer Facility (TTF) beherberge die derzeit größte virtuelle Börse für Erdgas in Europa – eine Wasserstoffbörse könne Vermeulen zufolge den gleichen stimulierenden Effekt auf die Marktkräfte in Sachen Wasserstoff haben.

Gasunie arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit einiger Zeit an Plänen für eine niederländische Wasserstoff-Infrastruktur, um den Import sowie den Transit vor allem nach Deutschland und Belgien zu ermöglichen – insbesondere auch, um Wasserstoff kleineren und mittleren Marktteilnehmern zugänglich zu machen.

Die Hafenbetriebe der Städte Rotterdam, Amsterdam, Groningen sowie der North Sea Port (Vlissingen, Terneuzen und Gent) unterstützen den Aufbau einer nationalen Wasserstoff-Infrastruktur und wollen die Entwicklung gemeinsam vorantreiben. Im Zuge des Projekts „Hyway27“ werde beispielsweise untersucht, ob und unter welchen Bedingungen ein Teil des Gasnetzes für den Transport und Vertrieb von Wasserstoff genutzt werden kann. Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2021 vorliegen.

„Es ist gut, hierbei geschlossen aufzutreten“, betonte Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, im Namen der Seehäfen mit Blick auf die geplante Einrichtung einer Wasserstoffbörse. „Auf diese Weise wollen wir nicht nur die Entwicklung des Wasserstoffs in unserem Land beschleunigen, sondern gleichzeitig dafür sorgen, dass die Niederlande eine zentrale Rolle bei der Erneuerung des Energiesystems Nordwesteuropas spielen werden.“ bek

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