Weser-Anpassung weiter zentrales Thema

Benötigt weiterhin eine Anpassung der Weser-Fahrrinne: der Hafenstandort Bremerhaven, Foto: Arndt
Für eine Neuauflage des Sofortprogramms „Seehafenhinterlandverkehr“ zugunsten der deutschen Ost- und Nordseehäfen aber auch der Deutschen Bahn setzt sich Bremens Häfensenatorín Dr. Claudia Schilling ein.
Die SPD-Politikerin nutzte für ihre Botschaft den „Lenkungskreis Häfen/Schifffahrt“ des Deutschen Verkehrsforums (DVF), der aufgrund der weiterhin bestehenden Corona-Pandemie im digitalen Rahmen stattfand. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, an der sich auch Vertreter von Bund und Ländern beteiligten, standen Zukunftsstrategien zugunsten des maritimen Sektors. Weiter stellte Schilling fest: „Bremerhaven ist als klassischer Eisenbahnhafen sehr stark aufgestellt. Die Abwicklung des Hinterlandverkehrs auf der Schiene bringt große Vorteile beim Klimaschutz, die wir ambitioniert weiter vorantreiben und voll ausschöpfen wollen.“
Zu den wichtigen Zukunftsvorhaben gehört für Schilling zudem das Forcieren der digitalen Vernetzung sowie die Entwicklung, Einführung und systematische Verbreitung von alternativen, nachhaltig wirkenden Kraftstoffen und entsprechenden Antriebstechnologien. Das seien „wichtige strategische Entwicklungsfelder für die Häfen“. Schilling weiter: „In den Bereichen Digitalisierung und Wasserstoff ist Bremen an einer intensiven Kooperation mit den Unternehmen interessiert.“
Robert Howe, Geschäftsführer der Bremenports GmbH & Co. KG, hob auf die große Bedeutung einer verbesserten seewärtigen Zufahrt zu den Bremischen Häfen im Allgemeinen und Bremerhaven im Besonderen ab. Es geht dabei um die Anpassung der Außenweser und einen Teilbereich der Mittelweser. Howe stellte klar, dass zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Häfen dieser Ausbau „entscheidend“ sei. Bremenports setze alles daran, dass ein rechtskräftiges Baurecht für die Fahrrinnenanpassung der Weser 2023 vorliegt.
Dr. Norbert Salomon, Abteilungsleiter Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesverkehrsministerium, wies darauf hin, dass im Bundeshaushalt 2021 das von ihm vertretene Ministerium fast 1,5 Milliarden Euro für die Wasserstraßen, zur Förderung von alternativen Schiffsantrieben, die Digitalisierung in den Häfen und weitere Bereiche der maritimen Wirtschaft eingeplant habe.
Frank Dreeke, Präsidiumsmitglied des DVF und Vorsitzender des Vorstands der BLG Logistics Group, rechnet „im kommenden Jahr mit einem deutlichen Wiederaufschwung beim Transport-aufkommen“. Die deutschen Seehäfen seien sicherlich gut aufgestellt, doch sie würden sich auch darauf einstellen, dass sich der europäische Häfen-Wettbewerb weiter verschärfe. Das sei nicht nur innerhalb der Nordrange der Fall, sondern beziehe auch die Häfen im angrenzenden Ostseeraum und im Mittelmeer mit ein. Gerade in den sogenannten Südhäfen würden sich internationale Investoren mit beträchtlichen Mitteln und politischer Unterstützung engagieren, so Dreeke. EHA