ZDS: Auch Seehafenbetriebe brauchen Hilfe
Um als strategischer Bestandteil der globalen Lieferketten bestehen zu können, werden auch die deutschen Seehafenbetriebe absehbar finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand benötigen. Darauf wies vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Coronavirus der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS, Hamburg) hin. Erst im April und Mai werde man spüren, wie deutlich die Einbrüche aus Fernost ausfallen werden – denn erst dann würden die im ersten Quartal produzierten und verladenen Importe in den Häfen ankommen.
Seehafenbetriebe seien für funktionierende Lieferketten für die Wirtschaft unabkömmlich, heißt es in einer Mitteilung. Die Hafenwirtschaft begrüßt die beschlossenen Maßnahmen des Bundes zu Kurzarbeit, Krediten und Bürgschaften und konjunkturfördernden Investitionen. Doch im weiteren Verlauf müssten Bund und Länder zur Versorgung von Konsumenten und Wirtschaftsunternehmen erforderliche Verbindungen zwischen den Seehäfen und den Wirtschaftszentren in ganz Europa sicherstellen – gerade im grenzüberschreitenden Güterverkehr.
Alle Seehafenunternehmen wie Umschlagbetriebe, Stauereien und Lagerhalter vermelden bereits jetzt erhebliche Volumeneinbußen. Seit Beginn des Ausbruchs der Infektionskrankheit verfolgt die Hafenwirtschaft aufmerksam die Entwicklungen im Hinblick auf den Schutz ihres Personals und auf die Auswirkungen auf den Umschlagbetrieb und die Lieferketten. Besonders betroffen seien der Umschlag von Containern, Stückgütern, Fahrzeugen und die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen. Aktuelle Schätzungen des ZDS gehen von Rückgängen im zweistelligen Prozentbereich aus. Schiffsanläufe wurden abgesagt und ankommende Schiffe bringen weniger Ladung. Die wirtschaftlichen Folgen für die maritime Logistik würden sich dabei erst in den kommenden Wochen voll entfalten und abschätzen lassen, teilt der ZDS mit.
Zum Schutz der weiterhin in den Häfen beschäftigten Menschen stimmen die Seehafenbetriebe ihr Vorgehen entsprechend der Vorgaben des Robert-Koch-Institutes, der hafenärztlichen Dienste und der örtlichen Gesundheitsbehörden ab. tja