„Bayern“ zur Werftliegezeit in Bremerhaven

Schlepper-„Begleitschutz“: die in Bremerhaven zur Werftliegezeit eintreffende „Bayern“ (Foto: Eckardt)
Die intensive Beanspruchung der Deutschen Marine im Rahmen von internationalen Einsätzen hinterlässt auch Spuren beim eingesetzten Material. Aktuell wird eine Fregatte der Klasse 123 der Deutschen Marine bei GDD eingedockt. Es geht um wichtige Arbeiten an beiden Propellern.
Für die Fregatte „Bayern“ (F 217) heißt es für die kommenden Wochen: Werfliegezeit. Begleitet von den beiden Assistenzschleppern „Bugsier 19“ und „Bugsier 20“, steuerte das 139 Meter lange und 16,7 Meter breite Schiff die Einrichtungen von German Dry Docks (GDD) in Bremerhaven an. Wie ein Marine-Sprecher dem THB erläuterte, erfolgen bei der bis zum 1. März andauernden Dockliegezeit planmäßige Instandsetzungen an den beiden Propellern des Schiffes. Dabei stellt GDD das Dock im Unterauftrag für die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven (NJW) zur Verfügung. Sie hatte seinerzeit die Ausschreibung für die Instandsetzungsarbeiten gewonnen. Da das Dock der NJW in Wilhelmshaven mittlerweile durch das Schwesterschiff der „Bayern“, die Fregatte „Schleswig-Holstein“ (F 216), belegt ist, erfolgt die Installation des Propellers an der „Bayern“ als noch offener Punkt des Instandsetzungsprogramms in Bremerhaven, heißt es weiter.
Die Fregatte „Bayern“ ist die dritte von insgesamt vier Einheiten der „Brandenburg“-Klasse (Klasse 123). Das Quartett wurde auf verschiedenen deutschen Großwerften gebaut, darunter auch Blohm + Voss sowie die Thyssen Nordseewerke in Emden.
Die Kiellegung der rund 4900 Tonnen verdrängenden „Bayern“ erfolgte am 16. Dezember 1993, Taufe und Stapellauf wurden am 30. Juni 1994 vollzogen, gut zwei Jahre später, am 15. Juni 1996, folgte dann die offizielle Indienststellung. Heimathafen ist Wilhelmshaven, inzwischen der größte Flottenstützpunkt der Deutschen Marine. Gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen „Schleswig-Holstein“ (F 216), dem Typschiff „Brandenburg“ (F 215) sowie der „Mecklenburg-Vorpommern“ (F 218) bildet sie das 2. Fregattengeschwader.
30 Knoten Höchstgeschwindigkeit
Der Antrieb erfolgt, je nach Anforderung, entweder über zwei MTU-Dieselmotoren vom Typ 20V 956 TB92 mit einer Leistung von je 3820 kW oder über zwei Gasturbinen von General Electric vom Typ LM2500 mit einer Leistung von jeweils 19.000 kW. Damit erreicht das Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 30 Knoten. An Bord können unter anderem für die U-Boot-Jagd bis zu zwei Hubschrauber des Typs Sea Lynx MK 88 A mitgeführt werden, die Besatzungsstärke beträgt maximal 236 Personen. Zu den besonderen Kernfähigkeiten dieser Klasse gehört die U-Jagd, aber auch die Abwehr von Luftzielen im Eigenschutz und die Seezielbekämpfung.
Die „Bayern“ zählt zu den Einheiten, die in den zurückliegenden Jahren wiederholt an großen internationalen Einsätzen mitwirkten, so zuletzt beispielsweise an der EU-geführten Operation „Atalanta“ zur Piratenabwehr am Horn von Afrika. EHA/CE