Defekt unterbricht Kabelverbindung zu Nordsee-Windparks

Nach mehreren Defekten ist eine wichtige Stromverbindung von zwei Nordsee-Windparks zum Stromnetz an Land unterbrochen. Die Offshore-Netzanbindung "Dolwin 2" sei noch während der Testphase für Reparaturarbeiten vom Netz genommen worden, teilte Geschäftsführer Lex Hartman vom Netzbetreiber TenneT am Dienstag in Bayreuth mit.

TenneT forderte den Kabelhersteller ABB auf, den Fehler zu beheben, damit es später keine Probleme im Netzbetrieb und keine Belastungen für Stromverbraucher gebe. Zudem müsse ABB untersuchen, ob ein Einzelfall oder ein systematischer Materialfehler vorliege.

Die 135 Kilometer lange Kabelverbindung läuft von der Nordsee durchs Watt nach Ostfriesland bis nach Dörpen im Emsland. Der Defekt wird auf der Landseite vermutet. An der Stromanbindung "Dolwin 2" hängen die beiden Offshore-Windparks "Godewind 1" und "2" des dänischen Energiekonzerns Dong mit insgesamt 97 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von 582 Megawatt. Im Frühjahr 2017 soll als dritter Windpark "Nordsee One" mit 54 Anlagen und 332 Megawatt Leistung angeschlossen werden.

Die Stromanbindung war Tennet-Angaben zufolge erstmals im Februar unter Spannung gesetzt worden. Seitdem habe es fünf ungeplante automatische Netzabschaltungen gegeben. Die zeitlich und technisch aufwendige Fehlersuche lasse ein defektes Kabel vermuten. ABB müsse die Mängel beheben, forderte Hartman. Dies sei Voraussetzung dafür, dass TenneT die Netzanbindung abnehmen und in Betrieb nehmen könne.

"Extreme Bedingungen"

Während der Testphase würden extreme Bedingungen simuliert, sagte ein Sprecher von ABB in Zürich. Das Unternehmen habe gemeinsam mit Tennet über die Netzabschaltung entschieden. Die Fehlerbehebung laufe auf Hochtouren, nähere Angaben seien derzeit nicht möglich.

Technische Probleme an den komplexen Offshore-Windparks und ihrer Anbindung haben mehrfach Probleme und Millionenverluste durch hohe Ausfallkosten verursacht. Zuletzt sorgte 2013 der Windpark Riffgat bei Borkum für Spott, weil er wegen zahlreicher Munitionsfunde am Meeresboden verspätet in Betrieb ging und zeitweise mit Notstrom aus Dieselaggregaten versorgt wurde. Riffgat stand zum Jahresbeginn nach einem Kabeldefekt erneut mehrere Wochen still. lni

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