DNV GL baut Marktposition in China aus

Für die maritime Branche zuversichtlich (v.l.): Knut Ørbeck-Nilssen und Remi Eriksen auf der SMM, Foto: Arndt
Die deutsch-norwegische Klassifikationsgesellschaft DNV GL festigt ihre Position auf dem bedeutsamen Schiffbaumarkt China.
Am Dienstag gab das Unternehmen bekannt, mit der chinesischen Werft Huangpu-Wenchong Shipyard (HPWS) einen Vertrag über die technische Begleitung und Klassifizierung eines neuen Feederfrachters mit 2750 TEU Stellplatzkapazität abgeschlossen zu haben. Es ist der 200. Frachter, den der DNV GL für HPWS seit Beginn der strategischen Zusammenarbeit im Jahr 1996 ausführt.
Im Verlauf der zurückliegenden 22 Jahre wurden neben Containerfrachtern auch andere Schiffstypen durch die Klassifikationsgesellschaft begleitet. HWPS hat sich mit dem Produktportfolio vor allem auf Verteiler- und Zubringer-Schiffe mit Stellplatzkapazitäten in der Bandbreite zwischen 3000 und 3500 TEU spezialisiert. Dabei setzt das Schiffbau unternehmen auch vermehrt auf Frachter mit reinem LNG oder Dual-Fuel-Antrieb.
Ein weiteres, herausragendes Projekt ist für den DNV GL der vollelektrisch betriebene Boxcarrier „Yara Birkeland“, mit dem in punkto Umweltschutz ein neuer Meilenstein gesetzt wird.
Nach Einschätzung von Remi Eriksen, Chief Executive Officer beim DNV GL, ist in der weltweiten Schifffahrtsbranche nach rund zehn Jahren Flaute wieder so etwas wie Zuversicht, ein „spürbare Aufwind“, erkennbar, so Eriksen. Ein Gradmesser für diese Einschätzung sei das Bestellverhalten der Reeder. So seien bis zur Jahresmitte weltweit 750 Frachter unterschiedlicher Segmente mit zusammen 30,6 Millionen BRZ in Auftrag gegeben worden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs waren es 600 Einheiten mit insgesamt rund 15 Millionen BRZ.
Zu den heute schon klar erkennbaren Trends gehört nach Überzeugung von Eriksen und Knut Ørbeck-Nilssen, CEO DNV GL Maritime, die Trendwende bei den Energieträgern. Der Ausstieg aus den fossilen Kraftstoffen, die aktuell noch einen Anteil von gut 80 Prozent haben, sei eingeleitet. Der DNV GL hat die Fakten dazu in einem neuen Bericht zusammengefasst, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird, kündigte Ørbeck-Nilssen an. Angesichts der zahlreichen technischen Umwälzungen in der maritimen Industrie sehen die beiden Experten die Position der Klassifikationsgesellschaften als gesichert an: „Sie werden in Zukunft sogar noch wichtiger“, betonte Ørbeck-Nilssen. EHA