Ein Schleusentor für Brunsbüttel

100 Jahre alt und noch nicht „pensionsreif“: Das in Kiel reparierte Tor kommt wieder zum Einsatz, Foto: Behling
Das dringend benötigte Tor für die Nordschleuse in Brunsbüttel kann wieder eingesetzt werden. Die Branche hofft nach den massiven Behinderungen der vergangenen Wochen auf eine Entspannung.
Die Schlepper „Kiel“ und „Holtenau“ sind am Montag um 4.30 Uhr in der Früh in Kiel gestartet. Gegen 11 Uhr passierte der Schleppzug die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke. Die Ankunft in Brunsbüttel war für den Abend geplant.
Das rund 1200 Tonnen schwere Schleusentor wurde für die Schleppreise mithilfe von zwei Pontons stabilisiert. In Kiel war das Schleusentor seit September bei der Werft German Naval Yards überholt und saniert worden. Das 100 Jahre alte Bauwerk soll jetzt so schnell wie möglich in der Nordschleuse eingebaut werden. Dort war Ende März ein ähnliches Schleusentor nach einem Zusammenstoß mit einem Frachter schwer beschädigt worden (THB 24. März 2015). Ob und bis wann dieses beschädigte Schleusentor repariert werden kann, steht noch nicht fest.
In dem schlechten Zustand der Schleusen sehen Schifffahrtsexperten die eigentliche Ursache dafür, dass Reedereien zunehmend den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) als Passage zwischen Ost- und Nordsee meiden. Mittelfristig könnte dies dem Ruf des NOK sogar schaden. Selbst die Route um Jütland ist zeitweise oft schneller und unproblematischer als die Passage durch Schleswig-Holstein. Die durchschnittlichen Wartezeiten lagen am Montag bei zwei Stunden in Brunsbüttel für 125 Meter lange Schiffe und bei vier Stunden in Kiel-Holtenau. FB/pk