Erste Klassearbeiten an der „Baltic“

Die „Baltic“ wird gemäß den DNV-GL-Richtlinien bei GDD in Bremerhaven überprüft, Foto: Eckardt
Auch vergleichsweise junge Schiffe müssen manchmal ins Dock. Am Notfallschlepper „Baltic“ aus Warnemünde sind zurzeit erste Klassearbeiten notwendig.
Der deutsche Ostsee-Notfallschlepper „Baltic“ hat sein angestammtes Einsatzgebiet von der Seeposition vor Warnemünde vor kurzem für eine geplante Werftliegezeit bei German Dry Docks in Bremerhaven verlassen. Im Schwimmdock IV der Werft erfolgt laut Auskunft einer Unternehmenssprecherin der Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei Richard Borchard GmbH, Hamburg, während der nächsten Tage die erste große Klasseüberprüfung gemäß den technischen Richtlinien der norwegisch-deutschen Klassifikationsgesellschaft DNV GL. Der Schlepper ist erst fünf Jahre alt.
Außer den üblichen Klasse- und Malerarbeiten sind bei der aktuellen Dockung aber keine weiteren Aktivitäten an der „Baltic“ vorgesehen. „Aufgrund des geringen Alters des Schiffes ist das auch gar nicht notwendig“, teilte die Sprecherin weiter mit. Nach Abschluss der Werftliegezeit kehrt die „Baltic“ dann wieder in die Ostsee zurück.
Im Jahr 2007 hatte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die Charterung von zwei starken Notschleppern für die Nord- und die Ostsee ausgeschrieben. Die „ARGE Küstenschutz“ konnte die europaweite Ausschreibung für beide Projekte für sich entscheiden und hat anschließend für den Einsatz in der Ostsee den der Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei Richard Borchard gehörenden Hochseeschlepper „Baltic“ für zunächst zehn Jahre verchartert.
Die „Baltic“ wurde auf der spanischen Werft Astilleros Armon in Vigo erbaut, ist 63,36 Meter lang und 15 Meter breit. Zwei General-Electric-Hauptmaschinen vom Typ 16 V 250MDB4 liefern eine Leistung von 8479 Kilowatt. Über Reduktionsgetriebe und Wellenanlage wirkt die Hauptmaschine auf die beiden Schottel-Verstellpropeller vom Typ SCP 100/4XG. Mit einer Leistung von deutlich über 120 Tonnen Pfahlzug und einer Geschwindigkeit von mehr als 16,5 Knoten ist dies der stärkste in der deutschen Ostsee stationierte Notschlepper.
Der Basishafen der „Baltic“ ist Warnemünde. Dort wird in zweiwöchentlichem Rhythmus der Wechsel der mindestens acht Personen starken Crew durchgeführt. Die Verproviantierung und auch das Bebunkern erfolgen je nach Bedarf. Der Notfallschlepper „Baltic“ untersteht dem Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund. Mit seiner speziellen Ausstattung und seinen Schlepp ein rich tun gen ist dieser Typ besonders geeignet, einen Havaristen gegen Wind, Strom und Wellen so lange zu halten, bis ein Bergungsschlepper vor Ort ist. CE/pk