„Familientreffen“ bei der Lindenau-Werft

Gut ausgelastet sind derzeit die Reparaturkapazitäten der Lindenau-Werft in Kiel-Friedrichshort.

Dabei bietet sich dem aufmerksamen Beobachter und Branchenkenner derzeit ein besonderes Bild. Denn mit dem unter dänischer Flagge fahrenden Offshore-Versorger „Sable Express“ (IMO 7516876) sowie dem deutschen Mehrzweckschiff „Scharhörn“ (IMO 7349455) befinden sich zwei Spezialeinheiten in der Obhut der Werft, die eine interessante, gemeinsame Geschichte verbindet. Sie wurden für die ehemalige, 1980 in Konkurs gegangene Bremer Reederei DDG (Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa“) gebaut und, die Ende der 1960er Jahre zum Kerngeschäft Schwergutschifffahrt auch eine Offshore-Sparte aufbaute. Letzteres im Zusammenwirken mit der zum ehemaligen Preussag-Konzern gehörenden Firma VTG.

Die „Scharhörn“ lief am 29. Januar 1974 als Versorger „Ostertor“ unter der Baunummer 1112 bei der Rheinwerft Walsum in Walsum vom Stapel. Das 56 Meter lange Schiff gehörte damals zum Typ Klasse 4500 Plattform Supply Ship der besagten DDG-Tochter VTG.

Die „Sable Express“ (IMO 7516876) wurde am 17. Dezember 1976 bei der Werft Hermann Sürken in Papenburg unter der Baunummer 292 ihrem Element übergeben. Das Schiff wurde im Juni 1977 als „Kreuzturm“ für die DDG Hansa-Offshore-Tochter VTG in Dienst gestellt.

Das 78 Meter lange Spezialfahrzeug gehörte zur Klasse 7000 Plattform Supply Vessel. Beide Einheiten fuhren danach im Dienst der Offshore Supply Association (OSA) auf der Nordsee sowie im Mittelmeer und waren auch vor der Küste Westafrikas im Einsatz.

Die „Ostertor“ kam 1980 als Spezialschiff zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen zur Flotte der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und wurde in „Scharhörn“ umgetauft. Seit 1998 gehört sie zum Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lübeck (WSA) und deckt als Mehrzweckschiff den Bereich von Flensburg bis Wismar ab.

2018 steht für die „Scharhörn“ eine Werftüberholung an. Zur Vorbereitung auf diese technische Wartung wurden bei der Lindenau Werft jetzt Überprüfungen vorgenommen. Sie dienten dazu, den genauen Arbeitsumfang zu ermitteln.

Die „Kreuzturm“ fuhr bis 1990 für die VTG und wechselte dann an Käufer aus den Niederlanden. In den zurückliegenden Jahren war das Schiff unter den Namen „Boa Carrier“, „ADC Carrier“ oder „Sable Sea“ für verschiedene Eigner in den Niederlanden, auf den Cayman Islands, Kanada und Portugal im Einsatz. Seit Juli 2017 fährt die Plattform als „Sable Express“ für die dänische Reederei Sable Express ApS mit Sitz in Havneby. FB/EHA

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