Frachter bringt Kreuzfahrer zurück

Die „National Geographic Explorer“ wurde bei Cassens gebaut (Foto: Behling)
Der in Flensburg gebaute Schwergutfrachter „Rolldock Star“ muss ein vor Südamerika havariertes Kreuzfahrtschiff in die Ostsee zurückbringen.
Im Laderaum des 142 Meter langen Dockschiffs befindet sich die „National Geographic Orion“. Das exklusive Expeditionskreuzfahrtschiff war im Dezember vor dem argentinischen Hafen Ushuaia nach einer Havarie in der Antriebsanlage liegen geblieben. Da es an der Südspitze Südamerikas keine geeigneten Werften für komplexe Reparaturen an Kreuzfahrtschiffen gibt, entschloss sich die Reederei des Cruisers zum Hucke pack-Rücktransport nach Europa. Am 19. Januar verließ die „Rolldock Star“ Ushuaia mit dem Havaristen im Dockraum.
Auf einer Werft im Ostseeraum soll das 102 Meter lange Schiff bis zum Beginn der Saison wieder repariert werden. Die Reise der „Rolldock Star“ geht zunächst nach Frederikshavn in Dänemark.
Die „National Geographic Orion“ gehört einer Reederei aus den USA. Gebaut wurde das Schiff 2002 auf der Cassens Werft in Emden als „Orion“ für exklusive Kreuzfahrten. Für Fahrten in polare Regionen ist das Schiff von der Klassifikations gesellschaft DNV GL auch mit einer Eisklasse versehen und beim Bau mit einem verstärkten Rumpf ausgestattet worden. Angetrieben wird das für 106 Passagiere ausgelegte Schiff von einem MaK-Motor des Typs 8M25. Zuletzt war es im Frühjahr 2016 in Lissabon überholt worden. Die Ursache der Havarie ist unbekannt.
Die „Rolldock Star“ gehört zu den fünf Schiffen der „Rolldock S“-Klasse der Reederei Roll Group aus Capella aan den Ijssel. Zwei der fünf Schiffe wurden 2013 und 2014 bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft gebaut und als „Rolldock Star“ und „Rolldock Storm“ in Dienst gestellt. Die 151 Meter langen Schiffe verfügen über einen 119 Meter langen Laderaum. FB/pk