GDD und MWB: Fusion in Bremerhaven

Die German Dry Docks GmbH & Co. KG (GDD) und die MWB Motorenwerke Bremerhaven AG haben fusioniert.

Damit hat sich die leistungsfähige Schiffsreparatur-Werftgruppe in der Seestadt jetzt neu formiert. „Durch die Bündelung unserer Kräfte können wir unseren Kunden die kompletten Leistungen rund um Schiff und Antrieb noch effizienter als bislang anbieten“, begründet Vorstand Guido Försterling den Zusammenschluss der bisherigen Partnerfirmen. Die neue German Dry Docks Aktiengesellschaft beschäftig 183 Fachkräfte. Sie hat Zugriff auf neun Docks in Bremerhaven und Cuxhaven.

Die Fusion ist die Antwort der Bremerhavener Spezialisten auf die rasant wachsenden Herausforderungen auf dem weltweiten Markt für die Wartung, Instandsetzung, Reparatur und den Umbau von Schiffen. „Angesichts des andauernden Kostendrucks in der Schifffahrt erwarten die Reeder einen schnellen und effizienten Service“, sagt Försterling. In ihrer partnerschaftlichen Zusammenarbeit waren MWB und GDD bereits gut aufgestellt: „Jetzt sind unsere Strukturen noch schlanker.“

In der neuen AG bekommen die bislang eigenständigen Unternehmen ein schärfer umrissenes Profil. German Dry Docks führt das bekannte und bewährte Serviceprofil rund um „Docking, Repair and Retrofit“ fort. Der Geschäftsbereich „Engines and Machine Technology“ wird künftig unter dem Markenlogo MWB Power auftreten. „Durch dieses klare Markenprofil sind unsere Kompetenzen auch in dem internationalen Markt sofort und gut erkennbar“, erläutert Försterling die Strategie. Seit Oktober 2015 ist GDD auch an dem niederländischen Reparaturspezialisten „Rotterdam Ship Repair“ beteiligt.

Zusammenschluss

Hinter der German Dry Docks AG stehen die Bremerhavener Schiffbau-Unternehmerfamilien Petram und Rönner. Dieter Petram hatte in den 1990er Jahren die bis dahin staatlichen Motorenwerke Bremerhaven übernommen und zu einem leistungsfähigen Schiffbauunternehmen ausgebaut. Auf seine Initiative schlossen sich auch der traditionsreiche Rickmers Lloyd Dockbetrieb und die MWB Schiffstechnik zur bisherigen German Dry Docks GmbH & Co. KG zusammen. Mittlerweile lenkt Petrams Tochter Nadine, die zuvor in anderen Schiffbauunternehmen Erfahrungen sammelte, die Schiffbau-Gruppe. In der neuen AG hat die Di plom-Wirtschaftsingenieurin den Vorsitz des Aufsichtsrates übernommen.

Bei GDD ist jetzt nach Abschluss einer mehrmonatigen Grundinstandsetzung im Marinearsenal in Wilhelmshaven außerplanmäßig die deutsche Fregatte „Brandenburg“ zu einer rund 14-tägigen Dockung eingetroffen.

Wie GDD-Projektleiter Stefan Lattermann auf Anfrage mitteilte, erfolgt hier der Einbau des unter dem Wulstbugs befindlichen Bugsonars, wichtigster Bestandteil für die Hauptaufgabe der vier Fregatten dieser Klasse, die vor über 20 Jahren für die U-Boot-Jagd konzipiert wurden. „Das Sonar sind die Augen und Ohren dieser Fregatte“ erklärte Lattermann weiter.

Passgenaues Sonar

Das Sonar von Atlas Elektronik ist rund sechs Meter lang und 2,5 Meter breit und muss passgenau in das dazugehörige Fenster unterhalb des Schiffs eingebaut und anschließend abgedichtet werden. Das ist eine Arbeit mit einem hohen Qualitätsanspruch, die laut Lattermann schon mehrfach in der Vergangenheit bei GDD für die Marine durchgeführt wurde.

Die beim Fregattengeschwader in Wilhelmshaven beheimatete 139 Meter lange und 16,7 Meter breite „Brandenburg“ (F123) ist das Typschiff der aus vier Einheiten bestehenden „Brandenburg“-Klasse. Sie wurde bei der Traditionswerft Blohm + Voss in Hamburg gebaut und am 14. Oktober 1994 in Dienst gestellt. An Bord können für die U-Boot-Jagd bis zu zwei Sea Lynx MK 88 A-Hubschrauber mitgeführt werden, die Besatzungsstärke beträgt maximal 236 Personen. FBi/CE

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