„Greenports 1“ kommt noch nicht in Fahrt

Für die neue Baggerschute von Bremenports wurden rund 4,9 Millionen Euro investiert, Foto: Eckardt
Die Ablieferung der LNG-Baggerschute „Greenports 1“ verzögert sich.
Vor fast genau einem Jahr absolvierte die Einheit von Bremenports im Überseehafen in Bremerhaven die ersten Probeeinsätze für den Transport von Baggergut. Anschließend ging es für die Baggerschute zurück zur niederländischen Bauwerft Constructions Hoogezand Nieuwbouw (SCHN) in Foxhol. Dort wurden verschiedene technische Anpassungsarbeiten umgesetzt, wobei der Fokus auf dem neuartigen LNG-Antriebssystem lag. Nach den bisherigen Planungen sollte das Arbeitsschiff schon längst in Fahrt gegangen sein, doch nach wie vor gibt es mit dem System für den Betrieb mit Flüssigerdgas Probleme, bestätigte Bremenports-Pressesprecher Holger Bruns auf THB-Anfrage.
„Greenports 1“ wurde Anfang dieses Monats von der niederländischen Bauwerft mit Schlepperhilfe zurück in ihren Heimathafen geholt. Am Liegeplatz im Bremerhavener Fischereihafen sollen nun die technischen Probleme gelöst werden. Wann die für eine Investition von rund 4,9 Millionen Euro geplante Schute letztendlich in Betrieb gehen kann, ist noch nicht absehbar, so der Unternehmenssprecher weiter.
Die 70,50 Meter lange, 10,50 Meter breite und einen Tiefgang von 2,90 Meter aufweisende „Greenports 1“ soll zukünftig Hafenschlick aus Bremerhaven zur Baggergutdeponie nach Bremen-Seehausen transportieren. Sie verfügt über einen dieselelektrischen Antrieb mit zwei Verbrennungsmotoren der Firma Sandfirden Technics. Dabei handelt es sich um Scania-Motoren vom Typ SGI16M, die zu Gasmotoren umgerüstet wurden. Hierbei beträgt die Antriebsleistung jeweils 300 Kilowatt.
Der Vortrieb selbst erfolgt über zwei Schottel-Ruderpropeller vom Typ SRP 200FP mit einer maximalen Aufnahmeleistung von 310 Kilowatt. Die Geschwindigkeit des Hafenfahrzeugs liegt bei neun Knoten. Die LNG-Betankung der beiden im Vorschiffbereich befindlichen, jeweils sechs Kubikmeter Flüssigerdgas fassenden Tanks soll von HGM Energy aus Bremen durch Anlieferung per Lkw sichergestellt werden. Eine komplette LNG-Nachversorgung wird je nach Einsatzdichte mit zwei bis drei Wochen kalkuliert.
Bremenports will mit dem Neubau die Modernisierung der aus rund 20 Schiffen bestehenden Flotte voranbringen. LNG bietet eine umwelt- und klimaschonende Treibstoff-Alternative. Im Betrieb werden weder Schwefeldioxid noch Feinstaub ausgestoßen. Gleichzeitig werden die Emissionen von Stickoxiden um etwa 85 Prozent verringert. Beim Kohlendioxid sind es etwa 20 Prozent.
SCHN wurde 2012 gegründet und konzentriert sich auf die Fertigung von Gastankern. Bisher hat die Werft ein Binnenschiff und vier kleine Seeschiffe gebaut, wobei drei dieser fünf Einheiten mit einem Erdgas-Antrieb ausgestattet wurden. CE/fab