Großes Einsparpotenzial bei Offshore-Installation

Optimierte Logistik spart Kosten beim Aufbau von Windparks auf See. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt Torsten Münsterberg, Wissenschaftler am Fraunhofer CML, in seiner Dissertation „Simulation-based Evaluation of Operation and Maintenance Logistics Concepts for Offshore Wind Power Plants“.

Für die meisten deutschen Offshore-Windanlagen ist ein onshore-basiertes Logis tikkonzept am kosteneffizientesten, da sich offshore-basierte Lösungen nur bei mindestens 90 Windenergieanlagen im Park und einer Entfernung von 100 Kilometern zur Basis rechnen. Das liegt daran, dass Kos ten für Personal sowie die notwendigen Logistikaufwendungen bei den Offshore-Konzepten sehr hoch sind. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung eines modularen Simulationsmodells für den Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen und nutzt als Basis die Software „Enterprise Dynamics“. Das Modell bildet offshore- und onshore-basierte Logistikkonzepte ab. Offshore-basierte Konzepte nutzen spezielle Arbeitsschiffe oder Plattformen als Basis, die als Lager für Komponenten, Ersatzteile und Betriebsmittel sowie als Aufenthalt für Personal genutzt werden können. Sie sind vergleichsweise nahe an den Windparks gelegen. Bei onshore-basierten Konzepten hingegen werden die Windparks von Land aus mittels kleinerer Transferschiffe und Heli kop ter versorgt. Die zurückgelegten Strecken sind somit weiter, und die Abhängigkeit von den Wetterbedingungen ist stärker ausgeprägt. Betreiber von Offshore-Windparks profitieren von der bes ten Gesamtkosteneffizienz, indem sie eine möglichst hohe Flexibilität in ihrem Konzept ermöglichen. Das belegt eine Untersuchung von jeweils zwölf verschiedenen Logistikkonzepten für neun Windpark-Szenarien.

Den weiteren Angaben zufolge gilt jedoch die Einschränkung, dass keines der verglichenen Logistikkonzepte über ein ganzes Jahres hinweg optimal ist, da insbesondere der Aufwand für den Seetransport jahreszeitenabhängig ist. Ungünstiges Wetter, das den Transfer von Mensch und Material zu den Anlagen verhindern, zählt zu den stärks ten Einflussfaktoren auf die Verfügbarkeit der Windenergieanlagen. Dies liegt an den natürlichen Gegebenheiten der Nordsee, die sich durch raue Wetter- und Meeresbedingungen auszeichnen.

Zum Jahresbeginn waren in Nord- und Ostsee rund 950 Offshore-Windanlagen mit einer Leistung von 4,1 Gigawatt am Netz. Bis 2020 sollen 6,5 Gigawatt installiert sein. Die Energieanlagen auf See tragen zu fast zehn Prozent zur Stromentstehung aus regenerativen Quellen in Deutschland bei. In der Konkurrenz mit anderen regenerativen Energiequellen ist die Offshore-Windenergie aufgrund ihrer besonderen Lage jedoch noch vergleichsweise teuer. FBi/jpn

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