Grüner Meeresstrom für 400.000 Haushalte

Windpark der Superlative: 72 Anlagen der 4-MW-Klasse, verteilt über 60 Quadratkilometer, erzeugen sauberen Strom, Foto: Vattenfall
72 neue Windenergieanlagen, 288 Megawatt (MW) installierte Leistung und eine produzierte Strommenge, mit der 400.000 Haushalte mit „grüner“ Energie versorgt werden.
Das sind drei von vielen weiteren Leistungszahlen, die mit dem neuen Offshore-Windpark „Sandbank“ einhergehen. Der großzügig ausgelegte Meeresenergie-Park, 90 Kilometer westlich der Nordseeinsel Sylt installiert, wurde am vergangenen Sonntag offiziell in Betrieb genommen. Mehrere 100 Bürger verfolgten das Ereignis fern der See im Rahmen eines eigens durch die Investoren ausgerichteten öffentlichen Sommer-Grillfestes.
Hinter dem Projekt, mit dessen Bau im Sommer 2015 begonnen wurde, stehen der Energiekonzern Vattenfall sowie die Stadtwerke München (SWM). Gunnar Groebler, Senior Vice President von Vattenfall und Leiter des Geschäftsbereichs Wind, sagte während des kleinen Fest aktes, dass der neue Offshore-Windpark ein weiterer Beleg dafür sei, wie der Konzern die Neuausrichtung bei den zu nutzenden Energiequellen vorantreibe. Erneuerbare Ressourcen gehören eindeutig zur Zukunft, so Groeger.
Allein dank „Sandbank“ könnten auf Jahresbasis im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken beispielsweise über 700.000 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden.
Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM-Geschäftsführung, betonte, dass mit diesem Großvorhaben „unsere Ausbauoffen sive Erneuerbare Energien erfolgreich realisiert wurde“. Denn dieser neue Energieknoten sei der vierte Offshore-Park, an dem die SWM beteiligt sind. Das Unternehmen verfolge das Ziel, bis 2025 für München die Energieversorgung zu 100 Prozent über Strom aus erneuerbaren Energien sicherzustellen. Bieberbach wies darauf hin, dass die SWM gegenwärtig bereits „mehr als die Hälfte des gesamten Münchner Stromverbrauchs mit Ökostrom decken“ könnten.
Der Windpark Sandbank ist neben dem fast 20 Kilometer entfernt gelegenen und seit 2015 arbeitenden Schwester-Windkraftwerk DanTysk, der ebenfalls 288 MW erzeugt, das zweite Energiewendeprojekt, das Vattenfall und die Stadtwerke München gemeinsam umsetzten.
In den jetzt eingeweihten Park flossen rund 1,2 Milliarden Euro. Für die Umsetzung des Projektes gründeten die beiden Unternehmen das Joint-Venture Sandbank Offshore Wind GmbH. An dieser Gesellschaft halten Vattenfall 51 Prozent und die SWM 49 Prozent der Anteile.
Und so funktioniert „Sandbank“: Der auf hoher See erzeugte Strom wird zunächst im parkinternen Offshore-Umspannwerk gesammelt, dort von einer Spannungsebene von 33 Kilovolt (kV) auf 155 Kilovolt transformiert und anschließend zu einer Offshore-Konverterstation weitergeleitet. Von dort aus gelangt die elektrische Energie als Gleichstrom über eine Distanz von 165 Kilometer an Land, und zwar im nordfriesischen Büsum. EHA