Hochtief-Kranschiff „Vidar“ verkauft

Die „Vidar“ wurde im Dezember 2013 in Bremerhaven getauft, Foto: JadeWeserPort
Die belgische Jan De Nul Group hat die „Vidar“ übernommen. Der entsprechende Vertrag für das Offshore-Jack-up-Kranschiff wurde kürzlich unterzeichnet.
Die „Vidar“ war bisher von Hochtief speziell für den Aufbau von Offshore-Windparks betrieben worden. Nach der Taufe in Bremerhaven am 12. Dezember 2013 kam das Schiff zunächst von Wilhelmshaven für den Transport der Rotoren für den Windpark „Global Tech 1“ in der Nordsee zum Einsatz, später ging es in die Ostsee zum Aufbau des Windparks „Baltic 2“.
Ursprünglich hatte Hochtief bis zu vier Offshore-Kranschiffe im Einsatz, die „Odin“, „Thor“, „Vidar“ und seinerzeit mit dem belgischen DEME-Konzern die „Innovation“. Im Zusammenhang mit der von Hochtief angekündigten Schließung der Offshore-Sparte erwarb der langjährige Partner GeoSea, eine Tochter der DEME-Gruppe, die bei der Crist-Werft entstandenen „Thor“ und „Innovation“. Die 2004 in Litauen als Barge gebaute „Odin“ wurde 2009 bei der Lloyd Werft umgebaut und 2014 von Hochtief an die niederländische Jack Up Barge BV verkauft. Diese setzt das Errichterschiff als „JB 119“ weltweit ein.
Die auf der polnischen Crist-Werft gebaute „Vidar“ gehört zu den weltgrößten Kranschiffen. Sie ist 140 Meter lang, 41 Meter breit und kann mit ihren vier 90 Meter langen Hubbeinen bis zu einer Wassertiefe von 50 Metern eingesetzt werden. Die 3100 Quadratmeter große Ladefläche und eine spezifische Deckslast von 15 Tonnen pro Quadratmeter sowie die große Hebefähigkeit des bis 1200 Tonnen-Liebherr-Krans vom Typ CAL 45000 1200 Litronic mit einem 108 Meter langen Ausleger ermöglichen eine schnelle und sichere Installation der Komponenten für die Offshore-Windparks.
Mit der „Vidar“ erweitert Jan De Nul seine Offshore-Aktivitäten und lässt derzeit drei Mehrzweckschiffe bauen. In diesem Frühjahr lief bereits der neue Kabelverleger „Isaac Newton“ bei der kroatischen Werft Uljanik Brodogradiliste vom Stapel. Sein erster Einsatz erfolgt vermutlich zum Jahresende.
Zwei weitere 6000 Tonnen tragende Neubauten sollen 2017 abgeliefert werden. Diese wurden bei der chinesischen Werft AVIC Weihai bestellt. Sie sind für Kabelverlegungsarbeiten und Stein anlieferungen für Offshore-Windkraftanlagen gegen Verkolkungen auf dem Meeresgrund für Tiefen bis zu 600 Meter vorgesehen. CE/FBi