„Kogo“ bei der Lloyd Werft ausgedockt

Die 71 Meter lange und 14 Meter breite Yacht „Kogo“ wurde 2006 in Frankreich gebaut (Foto: Eckardt)

Bei der Bremerhavener Lloyd Werft wurde jetzt die Privatyacht „Kogo“ aus dem Schwimmdock 3 mit Schlepperhilfe ausgedockt und vorübergehend an die Ausrüstungspier der Werft verlegt.
Wann das 71,70 Meter lange Schiff die Werft wieder verlassen wird, ist derzeit nicht bekannt. Wie Lloyd-Werft- Betriebsleiter Thorsten Beiler auf Anfrage des THB mitteilte, bestehe mit dem Auftraggeber eine vertragliche Absprache, dass seitens der Werft weder Angaben über die seit Weihnachten 2015 durchgeführten Arbeiten noch über das Auftragsvolumen gemacht werden dürfen.
Es ist aber davon auszugehen, dass neben regulären schiffbautechnischen Wartungs- und Überholungsarbeiten an der Maschine und der Antriebsanlage auch Maßnahmen im Innenbereich der „Kogo“ durchgeführt wurden. Weiterhin erhielt die 2006 in Frankreich gebaute Yacht in den vergangen Monaten einen komplett neuen Anstrich. Zu diesem Zweck wurde das komplette Schwimmdock 3 eingerüstet und mit einer Plane eingehaust, damit die Werftmitarbeiter entsprechend wet terunabhängig agieren konnten.
Bei der von dem bekannten Designer Tim Heywood entworfenen „Kogo“ handelt es sich um die einzige Großyacht, die bei der französischen Alstom-Werft in Lorient in der Bretagne erbaut wurde. Bei dem vor zehn Jahren realisierten Neubauprojekt soll die Werft allerdings erhebliche finanzielle Verluste verbucht haben.
Die 14,20 Meter breite und 3,8 Meter tiefgehende „Kogo“ verfügt über einen Stahlrumpf mit Eisklasse, der Aufbau wurde aus Aluminium gefertigt. Die mit Stabilisatoren ausgestattete Yacht verfügt über einen dieselelektrischen Antrieb, wobei die „Kogo“ seinerzeit einer der ersten Yachtneubauten mit Azipod-Antrieb war. Die zwei Caterpillar-Hauptmaschinen erzeugen eine Leistung von zusammen 3579 kW, für die beiden ABB-Azipod-Antriebsgondeln vom Typ CO werden 1500 kW angegeben. Die Servicegeschwindigkeit des Schiffes beträgt 14 Knoten. Dank ihres 200 Kubikmeter fassenden Treibstofftanks verfügt die Yacht über einen Aktionsradius von rund 7000 Seemeilen.
Als letzter Eigner der „Kogo“ wird der aus Saudi-Arabischen stammende Geschäftsmann Mansour Ojjeh, Eigner der TAG-Gruppe, genannt. Das Schiff wird von einer 21-köpfigen Crew gefahren und verfügt über insgesamt sieben Kabinen für 14 Gäste.
Wie Friedrich Norden, Leiter der Lloyd-Werft-Projektabteilung, dem THB mitteilte, handelt es sich bei der „Kogo“ um den ersten Yacht-Reparaturauftrag der Werft (THB 30. November 2015). Denn bisher realisierte sein Unternehmen vor allem die Reparatur, den Umbau und die Verlängerung größerer Schiffe. bre/CE