Kranschiff „Orion“ bunkert LNG in Rostock

Kraftstoff für ein Kraftpaket: Das Kranschiff „Orion“ (IMO 9825453) ist am Mittwoch im Rostocker Überseehafen als erstes Schiff überhaupt dort seeseitig mit Flüssiggas (LNG) betankt worden. Liebherr rüstet das spezielle Offshore-Installationsschiff der Deme-Gruppe an seinem Produktionsstandort in Rostock mit einem einzigartigen Kran für die Montage von Offshore-Windkraftanlagen aus.

Mit der Ankunft der „Orion“ begann im November 2019 die Installation des Liebherr HLC 295000. Für die Liebherr-MCCtec GmbH ein einzigartiges Produkt. „Nicht nur die Größe des gesamten Krans, sondern auch die Maße der einzelnen Komponenten sind außerordentlich“, berichtete Unternehmenssprecher Dieter Schmidt. Allein der Ausleger des HLC 295000 ist 160 Meter lang. „Damit wird der Kran eine Hubhöhe von bis zu 180 Metern erreichen. Das ist fast doppelt so hoch wie die Freiheitsstatue in New York“, so Schmidt. Mit seiner Tragfähigkeit von 5000 Tonnen bei einer Ausladung von mehr als 30 Metern könnte der Heavy-Lift-Crane neun voll beladene Flugzeuge vom Typ A 380 hochheben.

Und dieser von der Deme-Gruppe georderte Riese wird nun auf der 215 Meter langen „Orion“ installiert.

Um die Betankung des Kranschiffes zu testen, ging am Mittwoch das LNG-Bunkerschiff „Kairos“ längsseits. Nach Angaben des Betreibers Nauticor, eine Tochterfirma des Linde-Konzerns, dauerte der Betankungsvorgang bis zum Abend. Die Übertragung des Gases erfolgte durch einen sogenannten kryogenen Schlauch, der Temperaturen von rund minus 160 Grad standhält. Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen entstehen bei der Nutzung von LNG an Bord der Schiffe mit Erdgas fast 100 Prozent weniger Schwefeloxide und Feinstaubpartikel, der Ausstoß von Stickoxiden geht um mehr als 70 Prozent zurück. Die „Kairos“ war im Februar 2019 in Hamburg von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer getauft worden und hat im März vergangenen Jahres damit begonnen, andere Schiffe zu betanken. Seitdem wurden nach Unternehmensangaben rund 100 sogenannte Bebunkerungen durchgeführt. Laut Nauticor sind derzeit weitere Schiffe mit größeren Kapazitäten im Bau. Die deutschlandweite Premiere dieser Art von Betankung war im vergangenen Oktober im Elbehafen Brunsbüttel über die Bühne gegangen. tja

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben