Motorprobleme stoppen „Helgoland“
Die für Samstag geplante Taufe und Jungfernfahrt des neuen Fahrgastschiffes „Helgoland“ musste die Reederei Cassen Eils jetzt kurzfristig absagen.
Der Grund dafür sind Probleme bei den LNG-Hauptmotoren, die einen Fahrbetrieb des 83 Meter langen Schiffes derzeit nicht zulassen, teilte die Reederei mit. Aktuell sind die Fassmer-Werft in Berne und Cassen Eils in Cuxhaven damit beschäftigt, eine Problemlösung und einen aktualisierten Zeitplan bis zur Indienststellung zu erarbeiten.
Bei der „Helgoland“ handelt es sich um den ersten Neubau im Seebäderverkehr zur einzigen deutschen Hochseeinsel seit 40 Jahren und um das erste deutsche Passagierschiff, das mit Flüssig erdgas betrieben wird. Für den Bau des rund 31 Millionen teuren Schiffes hat Cassen Eils einen Förderzuschuss der EU in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro erhalten. Bei einer Fahrgastzahl von 1060 Passagieren verfügt die „Helgoland“ über 1180 Sitzplätze, die sich auf den vier Passagierdecks auf acht Salonbereiche, ein Atrium sowie drei Oberdecksbereiche verteilen.
Die Betankung der „Helgoland“ mit umweltfreundlichem LNG soll in einem von der Klassifikationsgesellschaft DNV GL zertifizierten Bunkerverfahren über einen Tanklastwagen erfolgen. Dazu verfügt das Schiff über einen 54 Kubikmeter fassenden LNG-Tank, der vermutlich einmal pro Woche am Liegeplatz in Cuxhaven befüllt werden muss. Das von Bomin Linde LNG gelieferte Flüssigerdgas wird jährlich über 1,2 Millionen Liter Marinediesel ersetzen, die bei einem vergleichbaren konventionellen Schiff als Kraftstoff benötigt würden.
Ursprünglich war die Ablieferung der „Helgoland“, für den 30. April vorgesehen, doch schon während der Bauphase zeichnete sich ab, dass dieser Termin nach hinten verschoben werden muss. Für die nun auch abgesagte Taufe, bei der Christa Eils, die Witwe des im Jahr 2010 gestorbenen Reedereigründers Cassen Eils als Taufpatin fungieren sollte, gibt es noch keinen neuen Termin. bre/CE