„MPI Enterprise“ beendet Chartereinsatz
Die 2012 abgelieferte „MPI Enterprise“ wurde Anfang 2015 von MPI Offshore übernommen, Foto: Eckardt
Die „MPI Enterprise“ ist 100 Meter lang und 40 Meter breit, Foto: Eckardt
Das niederländische Offshore-Installationsschiff „MPI Enterprise“ (IMO 9578244) hat jetzt seinen ersten Chartereinsatz im deutschen Offshore-Windpark „Amrumbank West“ erfolgreich abgeschlossen.
Der Windpark befindet sich rund 35 Kilometer nördlich von Helgoland und 37 Kilometer westlich von Amrum in der Nordsee. Bei vollem Betrieb wird „Amrumbank West“ über eine Jahreskapazität von 288 Megawatt (MW) verfügen – genug, um 300.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Aktuell befindet sich die „MPI Enterprise“, die zu Jahresbeginn vom MPI Offshore übernommen wurde, im Kaiserhafen III in Bremerhaven. Dort wird sie vermutlich bis zur Aufnahme eines neuen Chartereinsatzes im Februar 2016 verbleiben, wie ein MPI-Sprecher auf Anfrage mitteilte. Marktbeobachter gehen dann von einem Einsatz bei der Errichtung des Windparks „Nordergründe“ aus. Bis zu diesem Charterbeginn steht die „MPI Enterprise“ über den Spotmarkt auch für kurzfristige Einsätze zur Verfügung und könnte somit dann den derzeitigen Liegeplatz verlassen, erklärte der Sprecher weiter.
Der Windpark „Nordergründe“ wird von der wpd offshore GmbH rund 40 Kilometer nordwestlich von Bremerhaven und 15 Kilometer östlich der Insel Wangerooge in der Wesermündung errichtet. Hier sollen insgesamt 18 Turbinen des in Bremerhaven ansässigen Herstellers Senvion vom Typ 6.2M126 zum Einsatz kommen. Später soll dieser Windpark über eine installierte Leistung von rund 111 MW verfügen.
Zum Jahresende 2014 hatte der deutsche Energiekonzern RWE sein bis dahin unter deutscher Flagge fahrendes Offshore-Errichterschiff „Victoria Mathias“ an die niederländische MPI Offshore für einen ungenannten Preis verkauft. Seitdem fährt es unter dem Namen „MPI Enterprise“ unter niederländischer Flagge. Das 100 Meter lange und 40 Meter breite Spezialschiff wurde im August 2012 von der koreanischen Daewoo-Werft abgeliefert, der Auftragswert betrug seinerzeit rund 100 Millionen Euro. Nach der Ablieferung pendelte das Schiff zwischen Bremerhaven und dem Seegebiet nördlich von Helgoland. Dort wurde es für die Errichtung des RWE-Offshore-Windparks „Nordsee Ost“ mit 48 Windturbinen der Sechs-Megawatt-Klasse eingesetzt.
Die niederländische MPI Offshore ist eine Tochtergesellschaft der Vroon Group, einer Schiffseigentümergruppe, die seit 2003 mit einer umfassenden Offshore-Flotte tätig ist. Aktuell betreibt MPI vier Offshore-Windkraft-Errichterschiffe sowie ein Dutzend Arbeitsschiffe. Das baugleiche Schwesterschiff der „Victoria Mathias“, die „Friedrich Ernestine“ (IMO 9578256), befindet sich noch im Besitz von RWE Innogy, wurde jedoch für fünf Jahre an das chinesische Joint Venture ZPMC Profundo Wind Energy Co. Ltd. verchartert. bre/CE
