Nachbau der Megayacht „Luna“ geordert?

Nach einjährigem Refit wieder in See: Die „Luna“ ging von Bremerhaven auf Probefahrt, Foto: Eckardt
Die derzeit zweitgrößte Expeditionsyacht der Welt, die 115 Meter lange „Luna“, hat nach einem einjährigen Werftaufenthalt bei German Dry Docks in Bremerhaven abschließende Probefahrten im Unterweserraum durchgeführt.
Die „Luna“ wurde im Jahr 2010 auf der Bremerhavener Lloyd Werft gebaut. In den nächsten Tagen stehen noch Ausrüstungsarbeiten am derzeitigen Liegeplatz, im Werfthafen der ehemaligen SSW-Werft, auf dem Programm. Voraussichtlich zum Jahresende wird die Mega yacht, die auch für Fahrten ins Eis ausgelegt ist, ihren norddeutschen Bau- und Umbauort mit derzeit noch unbekanntem Ziel verlassen.
Die seinerzeit von der Lloyd Werft für geschätzte 400 Millionen Euro für den russischen Milliardär Roman Abramowitsch erbaute Yacht soll bereits im vergangenen Jahr an den Unternehmer Farkhad Akhmedov aus Aserbaidschan verkauft worden sein.
Viele Details über die in Bremerhaven durchgeführten Umbaumaßnahmen in dem eingerüsteten Schwimmdock bei German Dry Docks gibt es nicht. Experten gehen jedoch davon aus, dass vor allem die Inneneinrichtung an den Geschmack des neuen Eigentümers angepasst wurde. Von außen ist lediglich erkennbar, dass der bisherige auf den Bermuda-Inseln befindliche Heimathafen Hamilton nun auf das zu den Marshall-Inseln gehörende Bikini gewechselt hat.
Unterdessen kursiert im Unterweserraum das Gerücht, dass Abramowitsch bei der Lloyd Werft ein größeres, rund 140 Meter langes Schwesterschiff der „Luna“ in Auftrag gegeben hat. Die neue Yacht, für die die Werft angeblich schon Material eingekauft haben soll, wird unter dem Projektnamen „Solaris“ geführt.
Die notwendigen Stahlbauarbeiten für die Yacht könnten beispielsweise bei der zur Rönner-Gruppe gehörenden BVT oder auch bei Stahlbau Nord im Bremerhavener Fischereihafen erfolgen, die schon in der Vergangenheit mehrfach für die Yachtschmieden im Unterweserraum tätig geworden sind.
Hierzu passt auch die Meldung, dass der Stahlbauunternehmer Heinrich Rönner und der Bremerhavener Schiffbauunternehmer Dieter Petram für rund 15 Millionen Euro die 50 Meter hohe und 3500 Quadratmeter große Produktionshalle des insolventen Stahlbauunternehmens Weserwind am Labradorhafen im Fischereihafen gekauft haben, um dort unter anderem auch Teile für Megayachten zu bauen. Zunächst soll dort ab Januar eine Trafo-Station für einen Hochsee-Windpark produziert werden.
Petram erklärte kürzlich gegenüber Radio Bremen, dass die Lloyd Werft in der Halle Schiffe beziehungsweise Sektionen bauen lassen kann. Den Bau einer neuen Mega yacht für Abramowitsch bestätigte er aber nicht. bo