Netzausbau an Land weiter problematisch

Mit Windparks in Nord- und Ostsee soll die Energiewende geschafft werden. Nach schwierigen Jahren geht es mit neuen Parks auf See voran. Doch in der Branche herrscht nicht nur Zuversicht.

Die Offshore-Windenergie kommt wieder langsam in Schwung. Nachdem die Bundesregierung im August vergangenen Jahres das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) überarbeitet und in Kraft gesetzt habe, investierten Unternehmen wieder in Offshore-Windparks, sagte Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie Agentur (WAB/Bremerhaven). „Also ganz klar, das Licht am Ende des Tunnels ist erreicht.“ Die gesamte Palette der Windenergie steht von heute an für zwei Tage im Mittelpunkt der Deutschen Windenergie-Konferenz (DEWEK) 2015 in Bremen. Rund 400 Experten, davon etwa ein Viertel aus dem Ausland, werden zu der Tagung erwartet.

Zentrale Themen sind Meyer zufolge Forschung, Entwicklung und Innovation. „Wir wollen die Energiewende noch ein paar Jahre vorantreiben.“ Im Offshore- wie im Onshore-Bereich gehe es um Kostenreduzierungen, um Strom günstiger produzieren zu können, sagte Meyer. „Das betrifft alle Aspekte, die Fundamente, die Rotorblätter ebenso wie die Logistik und die Finanzierung.“ Ein wichtiger Punkt sei auch der gesamte Bereich der Netz integration. „Wie kriegen wir den Offshore-Strom intelligent ins Netz?“ Die am Wochenende aufgekommene neuerliche Diskussion um die Trassenführung bis nach Bayern zeigt die Befindlichkeiten, die vor allem landseitig herrschen.

Ein weiteres Problem sei das „EEG 3.0“, das auch Thema einer Podiumsdiskussion bei der DEWEK sein werde, sagte Meyer. Die Bundesregierung wolle künftig den Preis für Offshore-Strom nicht mehr im Gesetz festschreiben, sondern durch Auktionen wettbewerblich bestimmen lassen. Wie das Verfahren aussehen soll, sei bis heute nicht klar, meinte Meyer. Das „EEG 3.0“ soll 2016 umgesetzt werden.

Meyer forderte den Bund auf, schnell die Rahmenbedingungen festzulegen, sonst „besteht die Gefahr, dass Investoren doch wieder wegbleiben“.

„Wir können jetzt schon mehr als eine Million Haushalte mit Strom versorgen, Ende des Jahres werden es über drei Millionen Haushalte sein“, sagte Meyer. Aus seiner Sicht läuft es beim Netzausbau sowohl auf der See- wie auf der Landseite noch nicht rund. „Das ist nach wie vor der Schlüssel für den Erfolg der Energiewende“, sagte Meyer. pk

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