Neues Serviceschiff von Siemens getauft

Am Passagierkai in Warnemünde ist am Dienstag ein Serviceschiff für Offshore-Windparks in der Ostsee auf den Namen „Esvagt Froude“ getauft worden.

Der Neubau bietet Unterkunft für mehr als 30 Techniker, die auf dem Meer über mehrere Wochen hinweg leben und arbeiten können, sagte ein Sprecher des Anlagenherstellers Siemens AG. Sie sollen künftig den Windpark „Baltic 2“ rund 32 Kilometer nördlich der Insel Rügen betreuen.

Die „Esvagt Froude“ war im Auftrag von Siemens und des dänischen Schiffseigentümers Esvagt auf der Havyard Shipyard im norwegischen Fosnavag gebaut worden. Am morgigen Donnerstag wird in Hamburg ein baugleiches Schiff getauft, das dann für Arbeiten am Offshore-Windpark „Butendiek“ in der Nordsee vor Sylt eingesetzt werden soll.

Mit einer installierten Offshore-Kapazität von über 2,5 Gigawatt ist Siemens nach eigenen Angaben weltweit die Nummer Eins beim Bau von Offshore-Windparks. „Die Schiffe stehen für ein neues Servicekonzept für Offshore-Windparks“, erklärte ein Siemens-Sprecher. Diese Leistung ist bislang nicht der Schwerpunkt gewesen, es wurde nur gebaut. Der Serviceaufwand ist bei einer Laufzeit von rund 20 Jahren erheblich und mit hohen Kosten verbunden. Es ist das erklärte Ziel von Siemens, die Kosten, zu denen auch der Service beitrage, auf zehn Cent pro Kilowattstunde zu drücken. Dies sei jedoch nicht möglich, wenn die Service-Mannschaften täglich lange Wege zwischen Land und Offshore-Windpark zu bewältigen haben.

Die „Esvagt Froude“ ist wie das zweite Schiff 84 Meter lang und erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 14 Knoten (knapp 26 Kilometer pro Stunde). Als schwimmende Plattform dienen die Serviceschiffe nicht nur der Unterbringung von Technikern, sondern auch als Lager für Ersatzteile und als Büro auf dem Meer.

Über eine neu konstruierte Gangway, die durch hy draulische Stabilisierung hohen Wellengang bis zu 2,5 Meter ausgleicht, können die Techniker direkt vom Schiff zur Arbeit an der Windturbine gelangen. Auch dies soll zum wetterunabhängigeren Arbeiten beitragen. An Bord gibt es außerdem auch einen Fitness-Raum und ein Kino.

Seit knapp zwei Wochen hat der Ostsee-Windpark „Baltic 2“ vor Rügen seine volle Größe erreicht, die 80. und damit letzte Anlage wurde installiert. Drei Viertel der Anlagen sind bereits in Betrieb genommen und speisen Strom ins Netz ein. Die restlichen Windräder sollen in den nächsten Wochen angeschlossen werden.

„Baltic 2“ hat den weiteren Angaben zufolge eine Gesamtleistung von 288 Megawatt. Damit kann der Offshore-Windpark Strom für rechnerisch rund 340 000 Haushalte erzeugen. mv/FBi

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