Nord Stream 2 will Genehmigungsanträge in Kürze einreichen

Die Gazprom-Tochter Nord Stream 2 will Anfang 2017 die Anträge für den Bau der umstrittenen Ostseepipeline bei den deutschen Behörden einreichen. Die Erarbeitung der Unterlagen sei in der finalen Phase, sagte ein Sprecher des Pipelinebauers am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Ebenso würden die Anträge für die Genehmigungen in Russland, Finnland und Dänemark vorbereitet. In Schweden sei ein erster Teil der Antragsunterlagen eingereicht worden. Bislang gibt es Angaben von Nord Stream 2 zufolge noch keine Genehmigungen für den Bau der 1200 Kilometer langen Erdgastrasse.

Allerdings gab die schwedische Regierung am Montagabend grünes Licht für die Nutzung des Hafens Karlshamn im Süden des Landes. Den Hafen will Nord Stream in der Bauphase als Zwischenlager für die Rohre nutzen. Schwedens Außenministerin Margot Wallström sagte am Montagabend, das Projekt beeinflusse zwar Schwedens Sicherheit. Die Gaspipeline stelle aber keine Bedrohung für die sicherheitspolitischen Interessen Schwedens dar. Verteidigungsminister Peter Hultqvist betonte: "Grundsätzlich ist das gesamte Nord Stream-Projekt bedenklich." Aber es befinde sich nicht in schwedischem Hoheitsgewässer und "deshalb kann Schweden nicht Nein dazu sagen".

Nord Stream 2 will Anfang 2018 mit dem Bau der Trasse beginnen, durch die jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas nach Deutschland transportiert werden sollen. "Dieses Ziel ist ehrgeizig, aber realistisch", sagte der Nord Stream 2-Sprecher. Bis dahin rechne man mit allen Genehmigungen aus den Ländern. Die Pipeline soll Ende 2019 in Betrieb gehen.

Widerstand aus dem Baltikum

Polen und die baltischen Staaten sehen den Bau der Trasse skeptisch. Diese Länder werden über das sogenannte Espoo-Verfahren an dem Bau beteiligt, in dem die Länder sich lediglich zu möglichen grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen positionieren können. Die Pipeline läuft nicht durch die Hoheitsgewässer von Polen, Lettland, Litauen und Estland.

Die Leitung besteht aus zwei Strängen und soll fast parallel zu der bereits bestehenden Pipeline Nord Stream gebaut werden. Sie beginnt an der russischen Küste und endet in Deutschland in der Nähe von Greifswald. Auf einer Länge von 1200 Kilometern werden 200.000 Stahlrohre verbaut. (dpa)

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