Norden bei Windpreisen einig

Es wird eng auf der Ostsee: Um den Windpark „Baltic 1“ können nur noch 130 WEAs entstehen, Foto: EnBW
Die norddeutschen Länder verstärken den Druck auf den Bund, klare Vorgaben für die Offshore-Branche auszuarbeiten.
Nach Niedersachsen und Bremen schlossen sich dieser Forderung jetzt auch die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern an. Auf einer gemeinsamen Konferenz der norddeutschen Regierungschefs am Rande der Hannover Messe sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil (SPD): „Das werden wir gemeinsam der Bundesregierung sehr nahe bringen.“
Hintergrund sind Pläne des Bundes, die Preisfestsetzung auf Druck der EU ab 2020 neu zu regeln. Dabei soll es keine Fixpreise (Einspeisevergütung) mehr geben. Problematisch sind aber Projekte, die auf früheren Zusagen basierend gebaut wurden. Weil schlug vor, entweder bereits genehmigte Projekte durchlaufen zu lassen oder bereits erteilte Genehmigungen zurückzukaufen.
Unterdessen wurde bekannt, dass die verbleibenden Flächen für küstennahe Meereswindparks in Mecklenburg-Vorpommern laut Berechnungen des Branchenverbandes Windenergy Network den Bau von lediglich noch 130 neuen Offshore-Windenergieanlagen (WEA) zulassen. Energieminister Christian Pegel (SPD) hatte zuvor die Zahl von 380 bis 400 Anlagen genannt, die in den geplanten Gebieten mit einer Gesamtgröße von 197 Quadratkilometern errichtet werden könnten.
Weniger Nettofläche
Der Vorstandsvorsitzende des Windenergy Network, Andree Iffländer, sagte, die von Pegel genannten 197 Quadratkilometer seien die Bruttofläche, von der jedoch noch einzuhaltende Abstände zu Kabeltrassen, Sandgewinnungsgebieten oder Schiffswracks abgezogen werden müssten. Im Windparkgebiet vor dem Darß stehe zudem bereits der Windpark „Baltic 1“. „Die verbleibende Nettofläche, auf der wirklich gebaut werden kann, beträgt etwa 100 Quadratkilometer“, so Iffländer. pk