Offshore-Markt bietet neue Einsatzchancen

Für Betreiber von Feeder-Schiffen könnte sich ein neuer Markt erschließen: der Transport von Komponenten für Offshore-Windkraftanlagen.

Was auf diesem Feld machbar ist, zeigt die finnische Reederei-Gruppe Meriaura mit Sitz in Turku.

Mit dem im Mai von der deutschen Reederei Heinz Corleis übernommenen RoRo-Frachter „Polaris VG“ (IMO 8716100) haben die Finnen einen Liniendienst zwischen Rostock und dem niederländischen Eemshaven eingerichtet. Im Kurzstreckenverkehr werden pro Reise immer zwei, jeweils mehr als 50 Meter lange Monopole-Konstruktionen von Rostock nach Eemshaven transportiert. Der Seetransport, dessen Kontrakt nach Reedereiangaben zum 1. Juni dieses Jahres begann, schließt dabei eine Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mit ein und ist mit rund 36 Stunden veranschlagt. Die Fundamente werden in Rostock bei der Firma EEW hergestellt und in dem 77 Meter langen Laderaum gestaut. Da die Durchmesser der Offshore-Elemente zu groß sind, kann die Fahrt nur mit offener Luke erfolgen.

Die „Polaris VG“ wurde 1988 unter der Baunummer 993 bei der Hamburger Sietas-Werft gebaut. Unter dem Namen „Polaris“ fuhr das 123 Meter lange RoRo-Schiff dann über viele Jahre für die Finnlines-Gruppe in der Fahrt mit Papier und anderen Forstprodukten von Finnland bis nach Nordspanien.

Nach dem Austauschprogramm in der Spanienfahrt wurde die „Polaris“ schrittweise für andere Routen genutzt. Am 4. März erfolgte der Abschied aus der Corleis-Ära und der Flaggenwechsel von Hamburg nach Finnland. Die „Polaris VG“ ist jetzt das neue Flaggschiff in der aktuell aus

elf Einheiten bestehenden Flotte der Meriaura-Gruppe. Bei der Gründung durch Jussi Mälkia 1986 stand gerade einmal ein in die Jahre gekommener Schlepper zur Verfügung. Neben verschiedenen Trockenfrachtern und RoRo-Schiffen gehören zur Flotte auch die beiden Spezialschiffe für Schwergut- und Projektladung, die 2012 gebaute „Meri“ (IMO 9622502), und die 2008 in Dienst gestellte „Aura“ (IMO 9395276). Ein Schiff, das auch für den Transport von schweren Kabeltrommeln geeignet ist.

An der Spitze der inhabergeführten Meriaura-Gruppe steht weiterhin Firmengründer Jussi Mälkia. Derzeit sind für das Schifffahrtsunternehmen rund 250 Mitarbeiter tätig, die einen Jahresumsatz von rund 45 Millionen Euro erwirtschaften. EHA

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