Opec drängt auf Öl-Förderlimit

Die Opec-Mitgliedsstaaten hatten sich auf eine Senkung der Ölförderung geeinigt, Foto: Shutterstock, Christopher Poe
Zur langfristigen Stabilisierung des Ölmarktes drängt das Ölkartell Opec wichtige Nicht-Opec-Länder zu einer gemeinsamen Fördergrenze.
Der Schritt sei angesichts der zuletzt stark gefallenen Ölpreise notwendig. Nur so könne die auf Investitionen angewiesene Öl-Industrie geschützt werden, sagte jetzt der Chef der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), Mohammed Sanusi Barkindo, in Abu Dhabi. Ende Oktober hatte sich die Opec bei einem Treffen mit Nicht-Opec-Ländern wie Russland und Brasilien in Wien nicht auf eine konkrete Vereinbarung über das Einfrieren der Produktion einigen können.
Die Opec rechnet damit, dass der weltweite Energieverbrauch bis 2040 um 40 Prozent steigen wird. Das geht aus ihrem jetzt veröffentlichten Jahresbericht hervor. Besonders der niedrige Preis heize die Öl-Nachfrage weiter an. Bis 2021 werden weltweit laut Opec-Berechnungen 99,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gepumpt, eine Million mehr als im vergangenen Jahr prognostiziert. 2015 wurden im Schnitt 93 Millionen Barrel am Tag gefördert.
Die 14 Mitgliedsstaaten der Opec hatten sich im September darauf geeinigt, die eigene Produktion auf 32,5 bis 33,0 Millionen Barrel pro Tag zu senken (THB 30. September 2016). Allerdings steht die individuelle Förderquote einzelner Opec-Länder noch nicht fest. Am 30. November entscheiden die Öl-Minister der Opec in Wien offiziell über ein geplantes Förderlimit. Die Mitglieder des Kartells besitzen mehr als 80 Prozent aller förderbaren Ölquellen.
Derweil hat der Total-Konzern in dieser Woche angekündigt, Milliarden in ein Offshore-Gasfeld im Iran zu investieren. Eine Grundsatzvereinbarung zur weiteren Erschließung eines Gasfelds am Persischen Golf sei jetzt unterzeichnet worden. Nach Angaben des iranischen Ölministers Bidscan Namdar Sanganeh ist es der erste Deal dieser Art nach der Aufhebung der Sanktionen, die der Westen nach dem Ende des Atomstreits im Januar 2016 zu großen Teilen beendet hatte. Wie Total mitteilte, sollen in dem Bereich des Gasfelds künftig mehr als 50 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag gefördert werden. Die Erschließung erfolgt im Verbund mit Total, China National Petroleum und Petropars (Iran) in zwei Phasen, wobei die erste zwei Milliarden Dollar kosten soll. dpa/fab