Parlevliet mit „Sixpack“ in Bremerhaven

Gleich sechs zur niederländischen Parlevliet-Gruppe gehörende Fischereischiffe liegen derzeit für Lösch-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Labradorpier im Bremerhavener Fischereihafen.

Darunter sind auch die beiden jüngsten Neubauten der Parlevliet-Gruppe (P&P), der 2015 abgelieferte und in Rostock beheimatete Trawler „Mark“ (ROS 777) und die unter britischer Flagge fahrende „Kirkella“ mit der Fischereikennung H 7 der UK Fisheries.

Eigentlich sollten die beiden 90,66 Meter langen und 16,30 Meter breiten Schwesterschiffe, die eine Tragfähigkeit von je 1274 Tonnen besitzen und auf der türkischen Tersan-Werft erbaut wurden, schon zu Weihnachten in Bremerhaven eintreffen. Doch zwischen den Feiertagen mussten sie noch dazu beitragen, vor Norwegen die Fangquoten für Kabeljau- und Seelachs zu erfüllen. Dementsprechend traf die im Mai 2015 von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Sassnitz getaufte „Mark“ erst in der ersten Januarwoche mit rund 900 Tonnen Fischfilet in Bremerhaven ein.

Dort stehen in den nächsten Tagen Umbauarbeiten an den beiden Trawlern an, unter anderem im Bereich der bordeigenen Filetierstraße. Anschließend geht es, vermutlich Ende Januar, für die „Mark“, die von der Warnemünder Hochseefischerei GmbH betrieben wird, wieder auf Seelachsfang vor Norwegen. Die knallgelbe „Kirkella“ soll bereits um den 21. Januar herum, ebenfalls mit Kurs Norwegen, Bremerhaven verlassen.

Bevor die 1990 erbaute und ebenfalls in Rostock beheimatete „Gerda Maria“ (ROS 786) und die neuerdings unter portugiesischer Flagge verkehrende „Santa Princesa“ (ex „Artic Warrior“) wieder von Bremerhaven zur Fangreise auslaufen, steht für sie ein routinemäßiger Werftaufenthalt im Schwimmdock der benachbarten Bredo-Werft auf dem Programm.

Seit ein paar Wochen liegen zudem die „Nida“ und der unter lettischer Flagge verkehrende Fischtrawler „Dorado“ (ex „Albert Glass“) im Labradorhafen auf. Die beiden Schwesterschiffe warten derzeit auf den Beginn der Rotbarsch-Saison im Mai vor Grönland.

Die in Litauen beheimatete „Nida“ und der für die lettische Batterfisa, Riga, eingetragene Trawler „Dorado“ gehören zu einer Großserie von 62,21 Meter langen Fischtrawlern, die unter der Bezeichnung „Atlantik 333“ zwischen 1981 und 1987 für Russlands Fischfangflotte sowie für den VEB Fischfang Rostock auf der Volkswerft in Stralsund erbaut wurden. Die Werft war damals der weltweit größte Schiffbaubetrieb für Fischereifahrzeuge.

Am 2. Januar 1981 wurde das Typschiff dieser Serie, die aus insgesamt 134 Einheiten mit zwei unterschiedlichen Varianten bestand, an die damalige Sowjetunion abgeliefert. Zwischen Dezember 1986 und September 1987 folgten von der Volkswerft noch sieben Trawler für das damalige Fischereikombinat. Der VEB Fischfang Rostock, mit seinen damals rund 8400 Arbeitnehmern auf 40 Schiffen, wurde zum 30. Juni 1990 privatisiert und in fünf verschiedene Gesellschaften entflochten.

Die Trawler der „Atlantik-333“-Serie verkehrten für die Mecklenburger Hochseefischerei (MHF). Anteils eigner waren damals mit 60 Prozent die isländische Akureyringa H.F., mit 25,1 Prozent das Land Mecklenburg-Vorpommern und mit 14,9 Prozent die Hansestadt Ros tock. 1998 übernahm die niederländische Parlevliet-Gruppe die MHF mit vier Fischereifahrzeugen. bre/CE

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben